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Veränderung 


 Selbstversorgung und Kooperation!

27.04 2025


In den vorherigen Beiträgen vertrete ich die Meinung dass wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind Wachstum bedeutet mehr Verbrauch und erzeugt zusätzliche schädliche Emissionen und Abfälle. Um den Klima-Wandel in noch beherrschbaren Grenzen zu halten müssen die Belastungen jedoch gesenkt und der Verbrauch reduziert werden.

Meine Meinung sauge ich mir nicht aus den Fingern: Sie ist das Ergebnis der intensiven Beschäftigung mit den Erkenntnissen führender Wissenschaftler. Vor allem mit den Aussagen von Prof. Dr. Nico Paech (Bild links), aber auch mit den Aussagen anderer. Mit dem Thema Postwachstum  beschäftige ich mich schon seit 30 Jahren. Was ist wenn mein Opa recht behält? Der hat lebenslang befürchtet dass "es nimmi lang so witer goh ka!"


Im Jahre 2012 lernte ich im Rahmen meiner Tätigkeit in der Universitätsverwaltung Professor Dr. Nico Paech aus Oldenburg persönlich kennen. Ich habe Jahre gebraucht bis ich seine Aussagen verstanden habe. Ohne seine authentische  Persönlichkeit erlebt zu haben hätte ich seine Aussagen vermutlich als Utopien abgetan. Die intensivere Beschäftigung mit dem Thema reifte in mir die Überzeugung. "Dieser Mann hat tatsächlich Recht!" Bei Professor Dr.  Paechs Veranstaltung im Freiburger Paulussaal im Jahre 2019 erfolgte dann der letzte "Klick":


Mehr zur Person Nico Paech unter diesem Link:


http://www.postwachstumsoekonomie.de/impressum/


Zu den Grundzügen der von vielen Wissenschaftlern erarbeiteten Postwachstumsökonomie finden Sie hier:


 Zahrnt-Postwachstumsgesellschaft.ppt


Nach meiner Erwartung wird der Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum unser aller Leben Zug um Zug radikal verändern. Die Finanz-Systeme sind auf stetiges Wachstum aufgebaut. Die zur ökologischen Gesundung notwendige lange andauernde Phase einer Rezession wird diese Systeme zum Einsturz bringen: Die Währungen werden früher oder später zusammenbrechen. Staaten, Banken, Konzerne gehen dabei pleite. Arbeitsplätze gehen verloren. Die Einkommen gehen zurück oder bleiben ganz aus. Zeitweise wird die Versorgung in Frage gestellt sein. Das kommt nicht von heute auf morgen. Diese Entwicklung vollzieht sich in mehreren Etappen!


Darauf muss sich die Menschheit einstellen. Wir Bewohner der entwickelten Welt müssen unsere Ansprüche auf ein nachhaltiges Maß zurückführen. Die aufstrebenden Gesellschaften der zweiten und dritten Welt müssen tragfähige Obergrenzen einhalten. Wir alle zusammen haben die eine Wahl: Entweder weiter in Hülle und Fülle dem Abgrund entgegen oder wir passen unsere Lebensstile der Tragfähigkeit des Planeten an. Eine andere Option sehe ich nicht.


Ich persönlich halte es für wenig sinnvoll weiter mit vollem Tempo in die Sackgasse hinein zu rennen. Wir sollten versuchen uns auf den bevorstehenden Rückgang vorzubereiten. Im vorigen Beitrag habe ich angeregt unsere finanziellen Dinge so zu ordnen dass wir ohne drückende Altlasten der neuen Zeit entgegen sehen können: Wer kann sollte auf nachhaltige Berufe umsatteln, Schulden vermeiden, Rücklagen aufbauen, nachhaltige Strategien entwickeln. Jeder einzelne muss sehen wie er sich am besten an eine sich verändernde Welt anpassen kann.


Dazu gehört auch ein hohes Maß an Selbstversorgung. Damit meine ich nicht "das einfache Leben" nach John Seymor und anderen Träumern. Wer glaubt seinen Lebensunterhalt mit ein paar Salat- und Gemüsebeeten, mit Beerensammeln und einer Ziege bestreiten und ansonsten genügsam und stressfrei im Schatten unter Bäumen sitzen zu können der wird sich irren! Die neue Zeit wird mehr Arbeit, mehr Anstrengung und mehr Verzicht erfordern!


Mit "Mehr Selbstversorgung" meine ich dass wir mehr Aufgaben wieder selbst erledigen und nicht an andere delegieren. Wir sollten unsere Kinder und Alten wieder selbst betreuen und versorgen, wieder selbst kochen, unsere Wohnungen wieder selbst putzen, selbst waschen, nähen und flicken oder Reparaturen wieder selbst durchführen. All das was wir heute vielfach an Dienstleister vergeben wieder selbst tun. Dazu kann dann auch gehören einen Garten anzulegen und einen Teil unserer Nahrung selbst zu erzeugen.


Ein höherer Grad an Selbstversorgung in allen Bereichen schafft finanzielle Spielräume, vermindert Abhängigkeiten und den Zwang zu einem möglichst hohen Einkommen, stärkt die persönlichen Kompetenzen und macht im Zweifel sogar Spaß. Die heute übliche Arbeitsteilung erfordert ein hohes Maß an Organisation und ständige Improvisation und ist mit doppelten Kosten verbunden..


Wenn etwa eine Schulstunde ausfällt oder die Putzfrau krank ist muss Ersatz gesucht und improvisiert werden. Manche Leute besitzen eine Hightech-Küche mit allen Schikanen. Sie sind jedoch oft nicht in der Lage sich ein einfaches Spiegelei zu braten. Sie brauchen ihre Kraft und Konzentration für ihren Job. Dort müssen sie funktionieren und sich anstrengen um das was sie auch selbst tun könnten finanzieren zu können.


Das hört sich einfacher an als es ist: Man muss Selbstversorgung auch können! Ich selbst habe in handwerklichen Dingen zwei linke Hände! Daher bin ich auf ein Netzwerk von Handwerkern angewiesen. "Wenn der Blinde den Lahmen trägt kommen beide voran"! Zum Glück habe auch ich ein paar Talente mit denen ich anderen helfen und nützlich sein kann. Je umfassender ich mich selbst versorge um so mehr muss ich (wieder) lernen. Darum bemühe ich mich mit wechselndem Erfolg.


Das soziale Miteinander und der Austausch untereinander wird die kommenden Gesellschaften prägen! Nicht weil wir so soziale Wesen wären. Ganz einfach deshalb weil wir künftig aufeinander angewiesen sein werden. Geld wird nicht mehr die entscheidende Rolle spielen. Breit angelegte persönliche Kompetenzen, tragfähige Netzwerke und die Fähigkeit zu Kooperation und Kommunikation werden zunehmend wichtiger. Ein Leben als Individualist und Fach-Idiot wird kein gelingendes Leben mehr sein.

Die Suche nach Reserven und Spielräumen!

24.04.2025


Zu Nachhaltigkeit gehört aus meiner Sicht zuerst der richtige Umgang mit den Finanzen. Selbst wer aktuell gut verdient und sich vieles leisten kann sollte einen Plan B in der Schublade haben für den Fall dass die Geldquelle einmal spärlicher sprudelt oder gar ganz versiegt. Wer erst dann mit dem Sparen beginnt wenn das Einkommen zurückgeht oder mal eine Zeitlang ganz ausbleibt wird sich schwer tun. Wer über Rücklagen und Spielräume verfügt kommt nicht über Nacht in Bedrängnis. Er gerät nicht unter Zeitdruck und muss nicht nach jedem noch so dünnen Strohhalm greifen.

Nach meiner Voraussicht ist es unvermeidbar dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der meisten Menschen negativ entwickeln. Auch wenn die Politik immer noch dem Wachstums-Fetisch anhängt: Es wird kein materielles Wachstum mehr geben! Die ökologische Entwicklung lässt weiteres Wachstum nicht mehr zu. Das hat dramatische Auswirkungen auf Produktion, Arbeitsplätze, Einkommen und Konsum. Eine Spirale wird in Gang kommen die uns alle zwingt unsere Lebensstile zu verändern und unsere Verhältnisse an die jeweilige Situation anzupassen.


Einen Plan B sollte man entwickeln solange noch alles gut läuft. Am Anfang der Überlegungen sollte man unabhängig von der Höhe des Einkommens über seine Geldquelle nachdenken: Ist das was ich mache im Sinne von Nachhaltigkeit zukunftsfähig? Übe ich einen Beruf aus der auch bei einer rückläufigen Konjunktur gebraucht wird? Oder gehört meine Branche/mein Arbeitsplatz zu den Bereichen in denen sich der allgemein wachsende Sparzwang verstärkt auswirkt? Als Handwerker wäre ich in dem Punkt optimistischer wie als Pächter eines gehobenen Gastronomiebetriebes oder als Solo-Selbständiger der Life-Styl-Produkte vertreibt.


Je näher ich an unverzichtbaren Basics wie Ernährung, Handwerk, Pflege etc. arbeite um so sicherer würde ich mich fühlen. Bei Zweifeln bezüglich der Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit sollte ein Wechsel in Betracht gezogen werden. Mit Einkommens-Zuwächsen würde ich allerdings auch hierbei nicht rechnen. Doch der Spatz in der Hand ist aus meiner Sicht besser als die Taube auf dem Dach! Ebenfalls eine alte Weisheit!


Gleichzeitig würde ich meine Kosten auf den Prüfstand stellen. Wo bin ich flexibel, auf was könnte ich von heute auf morgen verzichten und wo bin ich festgelegt? Niemand muss sofort ohne Not zum Minimalisten oder zum Geizhals werden. Doch mit leichtem Gepäck das ich notfalls auch noch abwerfen kann marschiert es sich leichter als wenn ich einen Rucksack voll Altlasten mit schleppen muss.


Als erstes würde ich ich mir alle Schulden vom Halse schaffen! Selbst wenn ich einen Immobilienkredit laufen hätte: Die Raten sollten nicht höher sein als eine angemessene Miete! Keinesfalls würde ich Wertsteigerungen einkalkulieren oder auf höhere Mieteinnahmen spekulieren! Ein Haus ist nur so viel wert wie jemand dafür zu bezahlen bereit ist. Bei rückläufiger Kaufkraft wird die Zahl der Verkäufer steigen und die Kaufwilligen werden weniger. Genau so ist es mit den Mieten: Wenn die Mieter nicht mehr zahlen können steht auch der Vermieter auf dem Schlauch!


Wenn ich dann Bankschulden zu bedienen habe ist auch hier der Crash nicht mehr weit. Vor allem würde ich alle Konsumenten-/Raten-/PKW-Kredite so schnell wie möglich ausgleichen. Ein Dispo sollte nur für den äußersten Notfall eingerichtet werden. Was ich nicht bar bezahlen kann brauche ich nicht! Das ist meine persönliche Denkweise. In der Regel findet sich eine unter dem Strich günstigere Lösung als ein Kredit. Dass der Lebensstil an die Einkommenssituation angepasst werden sollte versteht sich von selbst. Doch dazu vielleicht später ein paar Gedanken mehr.


Mir ist bewusst dass man sich nicht aller Verpflichtungen entledigen kann. Wer Familie oder Unterhaltsverpflichtungen hat muss denen nachkommen. Wer bereits jetzt nur das Nötigste hat für den sind solche Überlegungen sowieso obsolet. Doch jeder hat irgendwo noch Spielräume auf die er im schlimmsten Fall zurückgreifen kann.


Ich will hier niemanden belehren oder irgendwelche Vorschriften machen. Jeder muss selbst wissen was er zu tun hat. Ein Plan B ist aus meiner Sicht immer die Suche nach Reserven und Spielräumen. Diese zu finden ist die Kunst. In diesem Sinne will ich meine Ausführungen verstanden wissen.

Der Zwang zur Anpassung

21.04.2025


In meinem Beitrag gestern hatte ich festgestellt, dass es in der Klima-Diskussion nicht mehr darum gehen kann, den Klima-Wandel zum Stillstand zu bringen oder gar zurückzudrehen. Dazu ist es zu spät. Zwar sollten wir weitere Klima-Belastungen so weit wie möglich vermeiden. Doch eine Umkehr des Prozesses liegt nicht mehr in der menschlichen Hand. Wir Menschen stehen vor der Aufgabe uns an den Klimawandel anzupassen und mit den Folgen des Klimawandels umgehen zu lernen.

Für diese Aussage bin ich sofort heftig kritisiert worden. Panikmache, Halbwissen, Rückwärts-Gewandtheit...., das sind nur die harmloseren Ausdrücke die dabei verwendet wurden. Etwa 75% der Reaktionen über Facebook, Mail und WhatsApp  waren kritisch bis negativ. Immerhin zeigt die Aufregung dass der Klimawandel doch ein verbreitetes Thema ist. Allerdings scheinen sich die meisten Menschen über das voraussichtliche Ausmaß der Veränderungen nicht im Klaren zu sein. Sie scheinen auch nicht zu realisieren dass der Klimawandel bereits in vollem Gange ist. Mit zunehmender Intensität. Die Katastrophen häufen und verstärken sich. Für zu viele Menschen ist der Klimawandel ein noch fernes Problem mit dem man sich dann beschäftigt wenn man persönlich davon direkt betroffen ist.


Weiter erwarte ich mittelfristig den Zusammenbruch der Wirtschafts- und Geldsysteme. Die absolute Fokussierung auf Wirtschafts-Wachstum widerspricht den unabdingbaren Klimazielen. Je mehr Wachstum um so stärker wird der Klimawandel angeheizt: Mehr Rohstoffe, mehr Fläche, mehr Energie werden verbraucht, mehr Umwelt- und Klimaschädliche Abfälle und mehr Emissionen werden erzeugt. Zwei Gegensätze die nicht in Einklang zu bringen sind.


Nachgefragt und angezweifelt wird meine Kompetenz in den von mir bearbeiteten Themen. Wachstum und Nachhaltigkeit seien sehr wohl miteinander zu vereinbaren. Ich sauge mir meine Behauptungen nicht aus den Fingern. Ich berufe mich stets auf feststehende, durch die Wissenschaft erarbeitete Fakten. Dabei lese ich durchaus auch diejenigen Veröffentlichungen die meiner Meinung widersprechen. Das erfordert für einen Laien wie mich ein Höchstmaß an Recherche. Doch daraus erwächst und verstärkt sich meine Erkenntnis, dass nichts auf dieser begrenzten Welt grenzenlos wachsen kann. Das wussten schon unsere Vorfahren: Deren Gewissheit war: "Kein Baum wächst in den Himmel"!


Für diejenigen die sich nicht intensiv mit dem Thema Wachstum befasst haben hier eine der besten Erklärungen im Netz die ich kenne:


https://www.quarks.de/gesellschaft/muss-wirtschaft-immer-weiter-wachsen


Mein Thema ist die Frage, wie sich der Einzelne an die vorausgesagten Veränderungen anpassen kann. Zunächst einmal sollte er so weit es Ihm/Ihr (in Zukunft verwende ich immer die maskuline Anrede/ gemeint sind beide Geschlechter) möglich ist seine Verhältnisse so gestallten dass sein ökologischer Fußabdruck möglichst klein bleibt. So trägt er das dem Einzelnen Mögliche zum Erhalt des Ganzen bei. Nur kann aus meiner Sicht der Einzelne allein die Welt nicht retten. Derzeit sind es noch zu wenige die sich um strikte Nachhaltigkeit bemühen.


Der Einzelne sieht sich also gezwungen seine Verhältnisse an den von mir gestern beschriebenen Niedergang anzupassen, sich darauf vorzubereiten und Strategien zu entwickeln mit denen er "sich über Wasser halten" kann. Er wird weniger Geld haben, Strukturen werden wegbrechen, Ressourcen werden knapper, Naturkatastrophen werden zunehmend bedrohlicher, in vielen Bereichen wird Mangel herrschen. Er wird deutlich mehr auf sich allein gestellt sein und verstärkt selbst für sich sorgen müssen. Die derzeit allgemein vorherrschende Kasko-Mentalität wird ihn nicht mehr tragen.


Die verbreitete Arbeitsteilung wird sich weitgehend auflösen: Heute kann man alles fertig kaufen. Man kocht nicht mehr selber. Man betreut und erzieht seine Kinder nicht mehr selber. Man beschäftigt eine Putzfrau. Wenn etwas kaputt ist bestellt man einen Handwerker. Bei Streitereien beauftragt man einen Anwalt. Wenn man alt ist und gebrechlich wird geht man ins Seniorenheim. Für alles und jedes gibt es Dienstleister. Selbst benötigt man nur noch eine Fähigkeit: Man muss möglichst viel Geld verdienen um das alles bezahlen zu können! Für fast alles andere wird gesorgt.


Wenn dann die Geldquelle aus irgendeinem Grund versiegt stehen die meisten auf dem Schlauch. Das beginnt mit dem Familienfrieden wenn der Nachwuchs das Taschengeld in der Höhe nicht mehr bekommen kann, wenn selbst geputzt und gekocht werden muss, wenn der Zweitwagen weg muss, wenn die Kindergartengebühren zu hoch sind, wenn die Beiträge im Tennisclub nicht mehr leistbar sind und der Urlaub auf Balkonien verbracht werden muss. Dies alles muss dann auch vor dem sozialen Umfeld erklärt werden.


Doch das ist erst der Anfang. Wenn es dann erst mal zeitweise keinen Strom mehr gibt, die Rente oder das Bürgergeld gekürzt wird, die Miete und die Raten für den Bankkredit nicht mehr bezahlt werden können dann ist es so weit. Dann bricht das kollektive Chaos aus. Ich will das nicht herbei schreiben. Aber als verantwortungsbewusster, vorausschauender Mensch muss man beim Thema Wachstum auch daran denken dass es auch wieder anders kommen könnte und sich auf die dann eintretende Situation vorbereiten. Der verbreitete blinde Fortschrittsglaube führt unweigerlich in die Sackgasse!

Der Weg in eine veränderte Welt!

20.04.2025


Die politischen Ereignisse der letzten Wochen und Monate machen deutlich wie abhängig jeder einzelne von der weltweiten Entwicklung ist. Wenn ein einzelner Mensch wie Donald Trump die ganze Welt in Aufregung und Hysterie versetzen kann dann wird es Zeit dass wir uns als Einzelne über die eigene Situation klar werden: Wie kann ich mich über Wasser halten wenn es  tatsächlich zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft kommt? 

Donald Trump kommt das Verdienst zu die Menschheit aus ihren Wachstumsträumen gerissen zu haben. Nun zeigt sich was die Globalisierung auch für Deutschland wirklich bedeutet: Wir sind angewiesen auf funktionierende Lieferketten, barrierefreie Transportwege, auf Fremdversorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln. Wir importieren so gut wie alle Rohstoffe, verarbeiten sie zu Produkten und exportieren sie in alle Welt. Solange die Märkte offen und aufnahmefähig sind ist das die Grundlage für das, was wir als Wohlstand ansehen.


Doch dieser für uns vorteilhafte Zustand ist jetzt in hohem Maße gefährdet. Einmal durch die großen Kriege in der Ukraine und in Nahost. Sie gefährden die Versorgung mit Rohstoffen und die Transport-Routen. Die Sanktionen gegen Russland mindern den Export und beeinträchtigen die Geldströme. Wobei aktuell niemand weiß wie weit diese Situation noch eskaliert.


Jetzt droht Trump mit seiner aggressiven Zollpolitik die globale Weltwirtschaft weiter zu beschädigen. Seine Maßnahmen belasten vor allem diejenigen Länder die auf Export angewiesen sind. Vor allem Deutschland lebt vom freien Zugang zum US-Markt. Durch Zölle werden importierte Waren teurer. Die US-Bürger werden verstärkt inländische Produkte kaufen. Deutsche Produkte sind schwerer verkäuflich. Ebenfalls durch Zölle belastete andere Länder wie China werden mit Dumping-Preisen auch auf unsere Märkte ausweichen. Unsere eigene Produktion gerät zunehmend unter Druck.


Als drittes Risiko sehe ich die hohe Verschuldung unserer öffentlichen Haushalte. Unser Geldsystem ist auf Gedeih und Verderb auf ständiges Wachstum angewiesen. Nur durch Wachstum können unsere Schulden bedient werden. Eine längere tiefgreifende Rezession wird das System zum Einsturz bringen. Auch wenn die Zölle in der harten Form wie angekündigt nicht kommen werden: Allein die Sprunghaftigkeit von Donald Trump erzeugt Unsicherheit und Zurückhaltung bei Investoren, Banken und Konsumenten. Wer die aktuelle Lage betrachtet erkennt dass sich die Spirale nach unten bereits dreht.


Die ökonomische Krise wird noch verschärft durch die Belastungen des Klimawandels. Die Ökonomen fordern ständiges Wachstum und gleichzeitig wird ausgeblendet dass wirtschaftliches Wachstum den Klimawandel weiter antreibt. Wachstum heißt mehr Produktion und Umsatz. Das erfordert den Einsatz von mehr endlichen Rohstoffen, höheren Energieverbrauch, mehr schädliche Abfälle und Emissionen. Um den Klimawandel wirksam zu begrenzen wäre statt Wachstum eine deutliche Reduktion von Produktion und Verbrauch notwendig.


Ich halte mich beileibe nicht für einen Wissenschaftler. Dazu fehlt mir jegliche Bildung und Ausbildung. Ich versuche mich lediglich so umfassend und so unabhängig wie nur möglich zu informieren. Und vor allem selbständiges Denken einzuüben und meinen Verstand zu gebrauchen. Diese Praxis sagt mir dass es in absehbarer Zukunft zu einer gravierenden Veränderung unserer individuellen Lebensstile kommen muss. Nicht nur allein wegen Donald Trump. Weil das System insgesamt nicht tragfähig ist! Der Mensch kann nicht dauerhaft gegen die Natur arbeiten.


Allein die Folgen Klimawandels, des Artenschwundes und der Umweltverschmutzung werden unbezahlbare Kosten erzeugen. Die Demokratie wird ersetzt werden durch autokratische Regierungen. Die werden sich gezwungen sehen der Ökologie absoluten Vorrang vor der Ökonomie einzuräumen. Alles was den ökologischen Zusammenbruch begünstigt wird dann ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Auswirkungen verboten werden. Konzerne und Staaten werden pleite gehen, Arbeitsplätze und Einkommen gehen verloren. Das Chaos in allen Bereichen wird ausbrechen. Wenn wir Glück haben stabilisiert sich so die Umwelt auf einem Niveau auf dem die Überlebenden eine neue lebensfähige Welt aufbauen können.


Das ist mein Blick in die Zukunft! Nicht auf morgen oder übermorgen. Auf einen Zeitraum von 100 Jahren. Mich selbst müsste das nicht mehr jucken. Ich verfüge "über die Gnade der frühen Geburt"! Ich könnte mich also zurücklehnen. Doch ich habe bereits genug damit zu tun um die bereits spürbaren Vorläufer des heraufziehenden Chaos adäquat zu bewältigen. Die schwierigen und ungeklärten Fragen der Rentensicherheit, des Pflegenotstandes, der inneren Sicherheit, des Katastrophenschutzes, der Gesundheits- und Steuerpolitik sind auch für mich durchaus noch relevant.


Doch das sind Peanuts gegen die Probleme mit denen sich meine Urenkel werden konfrontiert sehen! Die Aufgabe meiner Generation sehe ich aktuell darin mit unseren Erfahrungen und unseren Ressourcen dazu beizutragen dass sich die Sichtweisen unserer Nachkommen verändern. Weg vom "immer Mehr" hin zum "Genug"! Sie zu veranlassen sich auf die zunehmenden Erschwernisse und Belastungen vorzubereiten. Sie zu ermuntern ihre Verhältnisse so zu organisieren dass sie auch mit dem erwartbaren "immer Weniger" noch klarkommen können. Andere Wege suchen als diejenigen, auf die heute die Mehrheit gelockt wird.  Die aber mit Sicherheit in die Sackgasse führen.


Wie gesagt: Mich müsste das nicht mehr jucken! Die paar Jährchen meiner irdischen Existenz wird es aller Voraussicht nach noch irgendwie gehen! Doch ich mache mir Gedanken über den Tag hinaus. Ich will auch nicht nur den Teufel an die Wand malen. Das ist zu mir zu einfach. Ich denke ständig darüber nach wie ein nachhaltiger Weg hin zu einer veränderten Welt aussehen könnte. Dazu habe ich klare Vorstellungen. Meine Gedanken will ich in diesem Blog künftig verstärkt vorstellen und mit der Leserschaft diskutieren.

Zu viele jammern auf viel zu hohem Niveau!

12.04.2024


In Deutschland geht die Angst um: Unser Wohlstand scheint in Gefahr! Das Bürger-Geld soll wieder gestrichen werden! Für wirklich Bedürftige soll eine Grundsicherung eingeführt werden. Überall ist von Niedriglohn-Sektor, Altersarmut, Schulden, maroder Infrastruktur, überfälligen Reformen, nicht gegebener Wehrfähigkeit und was weiß ich noch alles die Rede.


Deutschland befürchtet, bald am Hungertuch nagen zu müssen. Forderungen nach höheren Löhnen, höheren Renten und Sozialleistungen, höheren Investitionen, niedrigeren Steuern und Abgaben werden erhoben. Mieten sollen bezahlbar, der ÖPNV umsonst, die Preise niedriger und die Arbeitszeit kürzer sein.

Niemand frägt danach wie das alles finanziert werden soll. Wenn die Mehrheit immer mehr fordert, gleichzeitig aber immer weniger beitragen und leisten will dann geht die Rechnung irgendwann nicht mehr auf. Eine beschränkte Zeit kann man  noch Schulden machen. Am Ende kommt der Punkt an dem dann nichts mehr geht! Das gilt für Einzelpersonen und Familien genau so wie für die Unternehmen und den Staat. An diesem Punkt scheint unser Gemeinwesen nun angelangt zu sein.


Wenn nach der Finanzierung gefragt wird kommt häufig der Hinweis auf die Reichen in der Gesellschaft. Das Vermögen sei ungerecht verteilt. Diejenigen die viel haben müssten mehr beitragen. Auch jetzt ist immer wieder von einer Reichensteuer die Rede. Was die ungerechte Verteilung betrifft stimme ich dem zu. Ein privates Milliarden-Vermögen halte ich für obszön. Das hat niemand selbst verdient. Wenn solche Vermögen legal erworben sind dann stimmt mit den Gesetzen etwas nicht. Dann muss über Erbschafts- und Vermögenssteuern mehr abgeschöpft werden. Das ist auch für mich keine Frage.


Trotzdem greifen solche Forderungen zu kurz. Denn zum einen tragen die Vermögenden bereits einen Großteil der gesamten Steuerlast. Das progressive Steuersystem sorgt für eine teilweise Umverteilung. Dass es womöglich zu viele Schlupflöcher und Ausnahme-Tatbestände gibt mag sein. Das liegt dann wieder am Gesetzgeber. Doch selbst wenn man schärfere Steuergesetze erlässt und die Reichen so richtig schröpft: Das Aufkommen daraus würde bei weitem nicht reichen um alle Forderungen zu erfüllen. Noch mehr Reiche würden auswandern. Dann hätte unsere Gesellschaft auch nichts davon!


Dass man in vielen Bereichen auch Ausgaben kürzen könnte sehe ich auch so. Aus meiner Sicht wird zu viel Geld in Bereiche gegeben die dem Ganzen nichts nützen. Da werden Probleme aufgebauscht und Stellen geschaffen deren Sinn sich mir nicht erschließt. Doch ohne Subventionen und Beihilfen ginge wohl bald gar nichts mehr voran. Zahllose Arbeitsplätze können nur erhalten werden wenn Projekte öffentlich gefördert werden. Über die gängige Flüchtlings-Problematik will ich an dieser Stelle nicht reden. Doch auch hier könnte gespart und verändert werden ohne dass die humanitären Pflichten vernachlässigt würden.


Auf der anderen Seite halte ich das kollektive Gejammer für nicht gerechtfertigt! Auch das Gros der Gesellschaft lebt aus meiner Sicht auf viel zu großem Fuß. Die als normal gesehenen Standards und Ansprüche sehe ich teilweise als deutlich übertrieben an! In einem Land in dem so viel Geld vorhanden ist dass man zum Beispiel Fußball-Spieler für 100 Millionen kaufen und ihnen zig-Millionen an Gehältern zahlen kann gibt es für mich keinen Grund zum Jammern. Diese Summen kommen ja nicht allein von Superreichen.


Ich kenne viele Geringverdiener und Arbeitslose die eine Dauerkarte beim SC Freiburg haben. Sie tragen in der Regel ein Trikot für 150 Euro und sie zahlen überhöhte Preise für Catering und bei den Nach-Feiern am Sportler-Stammtisch. Nicht wenige fahren zu Auswärtsspielen. Ich habe gelesen dass die dem VfB Stuttgart zustehenden 24.000 Karten für das Pokalfinale in Berlin nach wenigen Stunden ausverkauft waren und dass es eine riesige Warteliste gebe. Ich selbst schaue das Spiel zuhause im Sessel am Bildschirm an: Mit weniger Zeitaufwand, bequemer und billiger!


Im Rahmen eines externen Neben-Jobs verbringe ich viel Zeit im REAL-Center in Freiburg-Haid. Ich führe dort für eine Institution Erhebungen zu Preisen, Qualität, Einkaufs-Gewohnheiten und Abläufen durch. Inzwischen habe ich einen sehr guten Überblick über die Kundenstruktur und was die Leute so konsumieren. Was da an Feinkost, Zigaretten, Alkohol, exotische Früchte, Fleisch, Süßigkeiten durch die Kassen wandert ist bemerkenswert. Das Nail-Studio ist ständig voll mit Damen jeglichen Alters die sich ihre Fingernägel modellieren lassen. Da wird Lotto gespielt mit Summen dass mir persönlich oft beinahe schwindlig wird.


Interessant ist wie viele junge Familien komplett mit Vater, Mutter und Kindern mitten am Tag gemeinsam einkaufen.  Oder wie viele Mütter mit einem oder zwei Kindern mittags in der Cafeteria sitzen und teures Fastfood als Mittag-Essen einnehmen. Gestern war ich mit meinem Auto in Ehrenstetten in der Werkstatt. Die mehrstündige Wartezeit überbrückte ich mit einer kleinen Wanderung rund um Ehrenkirchen und einer Einkehr beim Cafe` Kaiser in Kirchhofen. Morgens um halb elf war der Laden geschlagen voll mit Leuten die zum Frühstück dort waren.


Das sind nur kleine alltägliche Beispiele. Über Flugreisen, Urlaube, Kurz-Trips am Wochenende, Autos, Designer-Klamotten, Lokalbesuche will ich hier gar nicht reden. Das alles gehört heute zum Standard. Ich will niemandem Vorschriften machen. Doch wenn ich dann Sprüche höre nach denen alles zu teuer ist und Gehälter und Renten zu gering sind dann geht bei mir die Klappe zu. Die Klappe geht erst recht zu wenn ich dann noch von Arbeitszeit-Verkürzung und von Bedingungslosem Grundeinkommen höre!


Mir ist wohl bewusst, dass es Menschen gibt die ohne Verschulden in eine prekäre Situation gekommen sind. Ihnen muss soweit geholfen werden dass sie angemessen leben können. Ob die SC-Karte dazu gehört soll dahin gestellt bleiben. Vor allem aber muss die Hilfestellung als Hilfe zur Selbsthilfe gesehen werden. Darüber hinaus gilt: Wenn acht Stunden Arbeit täglich nicht genug Geld bringen um die Ansprüche/ Bedürfnisse zu finanzieren dann gibt es für Gesunde zwei Möglichkeiten: Entweder die Ansprüche reduzieren oder einen Nebenjob annehmen!


Unter dem Strich ist festzustellen: Aus meiner Sicht jammern zu viele auf zu hohem Neveau!

Nichts ist so schlecht als dass es nicht auch etwas Gutes mit sich brächte!

08.04.2025


Dieser alt-bekannte Trostspruch ist mir spontan zu Donald Trump`s Politik eingefallen. Alle Fachleute scheinen sich einig zu sein dass die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle eine schwere Welt-Wirtschaftskrise auslösen werden. Wenn es tatsächlich zu dem Handelskrieg kommt dann wird wohl auch Deutschland in eine Rezession rutschen. Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Export ab. Die USA sind unser größter Handelspartner.

Doch nicht alle Menschen hätten Nachteile. Ich habe mir überlegt, was die absehbare Wirtschaftskrise für mich ganz persönlich bedeuten könnte. Dabei bin ich zu dem Ergebnis gekommen dass Leute wie ich sogar profitieren würden. Nach den gestrigen Börsen-Crashs bin ich mir fast sicher dass ich mit meiner Einschätzung tatsächlich richtig liege: Wenn die deutsche Wirtschaft nicht mehr so viele Waren exportieren kann würden bei uns die Preise sinken! Die danach einsetzende Deflation würde die Lebenshaltungskosten für den Durchschnittsbürger verbilligen.


Durch den Wertverfall an den Börsen wird zwar sehr viel Geld vernichtet. Bisher wohlhabende Menschen werden verarmen. Wer den Lockungen nach schnellem Reichtum erlag und Geld als Altersvorsorge in Aktien und ETF`s investiert hat wird wohl das Nachsehen haben. Die Papiere sind Stand heute dramatisch im Wert gesunken. Einzelne könnten sogar wertlos werden. Im Extrem-Fall käme das gesamte Finanzsystem durcheinander. Zinsen werden steigen, Finanzierungen würden teurer, Firmen gingen bankrott, der Arbeitsmarkt würde zusammenbrechen.


Damit nicht genug: Auch die Immobilien fielen im Wert. In der Rezession kämen Hausbesitzer unter Druck. Die Banken würden bei Arbeitslosigkeit oder anderen Engpässen sehr schnell Druck machen. Dadurch kämen mehr Immobilien auf den Markt. Der Kreis derer die kaufen könnten oder wollten würde sich verkleinern. Wer kaufen kann und will würde abwarten bis die Preise ganz unten sind.


Zu den vielfach befürchteten Preissteigerungen wird es vorerst nicht kommen. Weil deutsche Hersteller weniger in die USA exportieren können müssen sie ihre Produkte anderweitig anbieten. In der EU käme es zu einem massiven Über-Angebot. Die Hersteller müssten ihre Waren regelrecht verramschen. Andere Länder wie China müssten ihre geringeren Exporte ebenfalls kompensieren. Sie würden ihre Waren auch bei uns in den Markt drücken. Der bei uns herrschende Preisdruck würde sich dadurch verstärken. Dienstleistungen würden sich ebenfalls verbilligen. Handwerker und andere Dienstleister müssten wieder um zahlungsfähige Kunden kämpfen.


Ein solches Szenario nennt man Deflation. Unter diesem Link wird der Begriff erklärt:   de.wikipedia.org › wiki › Deflation


Eine Deflation würde Leute wie mich zumindest vorerst nicht treffen. Auch starke ökonomische Rücksetzer brächten meinesgleichen nicht in Gefahr! Ich habe keine Schulden, ich besitze keine Aktien, ich produziere nichts und ich muss nicht mehr um einen Arbeitsplatz fürchten. Ich habe nicht vor meine Immobilie zu verkaufen. Solange der Staat mir meine Rente zahlt werde ich zurechtkommen. Daher könnte ich eigentlich beruhigt meines Weges ziehen.


Eine langanhaltende Krise wäre dann allerdings auch für Leute wie mich nicht mehr lustig. Ich lebe ja nicht allein auf dieser Welt. Deshalb
wünsche ich mir dieses Szenario nicht herbei! Auch wenn mir persönlich zunächst wohl keine Gefahr droht: Es geht ums Ganze! Eine Deflation hatten wir in Deutschland zuletzt im Jahr 1929 als Reaktion auf die Hyper-Inflation der 20er-Jahre. Was danach politisch folgte ist hinreichend bekannt.


Für meine Sichtweise habe ich einen persönlichen Grund: 

 
Meine Vorfahren im 19. Jahrhundert galten als die reichsten Leute in Horben. Sie waren durch Grundstücksgeschäfte und durch Bahn-Aktien wohlhabend geworden. Wer in Horben einen Kredit benötigte lieh sich bei Johann oder später bei Leopold Buttenmüller Geld. Anfangs des 20. Jahrhunderts entstand eine ähnliche Situation wie heute. Forderungen, Guthaben und Aktien wurdden im Vorfeld des Ersten Weltkrieges entwertet. Das wertlose Papiergeld und die substanzlosen Papiere in meiner Schublade waren und sind mir stets eine eindringliche Warnung!


Vielleicht hat mich dieses emotional belastende Wissen um die eigene Herkunft vor ökonomischem Leichtsinn bewahrt! Nach dem Crash im Jahr 1912 herrschten in unserer Familie zwei Generationen lang Niedergang und Not. Aus unserer Familiengeschichte habe ich gelernt. Für mich gibt es nichts schlimmeres als Schulden! Meine wirtschaftliche Existenz auf Aktien und Wertpapiere begründen: Das wäre wohl das letzte was ich jemals tun würde. Es sieht ganz so aus als ob ich mit dieser Haltung richtig gelegen wäre! Auch wenn oberschlaue Volkswirtschaftler das anders sehen!


Das sind meine Gedanken zu der aktuellen Situation. Ich glaube allerdings nicht dass es zum Äußersten kommt. Trump wird einknicken! Er schädigt nämlich auch diejenigen die ihn durch ihre Wahlkampf-Spenden ins Weiße Haus gehievt haben. Wenn die den Stab über ihm brechen dann wird er aus dem Amt gefegt. Mit den Milliardären im Hintergrund sollte sich der verrückte Donald besser nicht anlegen!. Die könnten ihm nämlich eine weitere Weisheit beibringen die da lautet: Beiße nie in die Hand die Dich füttert!

Raus aus der Sackgasse: Schaffen wir das?

06.04.2025


In der Diskussion um wirksamen Klimaschutz wir die Forderung nach Veränderung der Lebensstile erhoben. Wir Menschen sollen nicht mehr verbrauchen als auf natürlichem Wege nachwächst und wir sollten nicht mehr Abfälle und Emissionen erzeugen als von der Natur absorbiert werden kann.


Zum Verständnis hier eine Veröffentlichung des Umwelt-Bundesamtes:


https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/ressourcennutzung-ihre-folgen

Daraus ergibt sich, dass wir Bewohner der "Ersten Welt" massive Verschwendung betreiben Wir produzieren und konsumieren zu viel. Wir verbrauchen zu viele Rohstoffe, beanspruchen zu viel Fläche, beeinträchtigen die Luft- und Wasser-Qualität, die Artenvielfalt und die Bodenfruchtbarkeit. Wir erzeugen so viele Abfälle und Emissionen dass sie von der Natur nicht mehr absorbiert werden können. Durch unser Verhalten zerstören wir unsere eigenen Lebens-Grundlagen. Wenn wir so weitermachen wie die letzten 200 Jahre wird unsere Art in 100 Jahren nicht mehr auf der Erde leben können.


Wenn die Menschheit auf dieser Erde nicht aussterben will dann muss sie ihr Verhalten kollektiv verändern: Weniger und anders produzieren, weniger konsumieren, mit weniger auskommen, unsere Ressourcen schonen und der Natur Gelegenheit geben sich umfassend zu regenerieren. Wenn wir das nicht schaffen dann war`s das mit uns Menschen auf diesem Planeten!


Ich gehe (noch) davon aus dass die Menschheit es schafft! Zwar nicht freiwillig und nicht durch bessere Einsicht. Die Natur wird sich erholen weil für unsere heutige Verhaltensweise irgendwann nicht mehr genug da ist. Die Rohstoffe gehen zur Neige. Wir werden bald gar nicht mehr so viel produzieren und verbrauchen können wie bisher. Wir werden die vorhandenen Dinge besser ausnutzen müssen. Nicht mehr so viel wegwerfen nur weil uns vielleicht nur das Design von etwas anderem besser gefällt.


Wir werden Defektes wieder reparieren. Was nicht mehr reparierbar ist wird recycelt. Der Konsum wird sich verteuern und die Einkommen werden sinken Wir werden uns nur noch das leisten können was wir wirklich brauchen. Für die Ansprüche und Übertreibungen der derzeit lebenden Generationen wird schlicht und einfach nicht mehr genug zur Verfügung stehen!


Der Weg zur Gesundung wird hart und steinig sein! Es wird noch Jahrzehnte dauern bis die Menschen mehrheitlich realisieren dass sie in der Sackgasse feststecken. Noch rasen die meisten in einem Höllentempo direkt stur auf die Wand zu! Erst wenn die ersten an der Mauer zerschellen wird der Zug ins Stocken geraten. Wer sich heute an der Spitze wähnt wird dann als Erster zerquetscht an der Wand kleben!.


Wenn der Tross dann umkehrt und zurück rast wird der Bibelspruch sich erfüllen: "Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die ersten sein!" Ich bin weder sonderlich fromm noch bibelfest: Doch dieser Spruch fällt mir spontan immer wieder ein wenn ich über die Zukunft nachdenke. Das ist auch der Grund warum ich es zeitlebens vermeide mich als erster ins kollektive Getümmel zu stürzen. Ich höre stets noch die Stimme meines Großvaters: "Bue, des ka nimmi lang so wider goh!"


Wie gesagt: Freiwillig wird der Rückzug nicht stattfinden! Krieg, Not, Elend, Brutalität werden den Rückweg erzwingen und uns dabei begleiten. Auch das steht in der Bibel: "Heulend und zähneknirschend harren sie der Dinge die da kommen werden...."! Auch das wird so eintreffen. Die Menschen werden sich wehren. Zuerst politisch. Sie werden Parteien/ Personen wählen die ihnen ein "Weiter so" versprechen. Wenn sie dann sehen was sie damit angerichtet haben werden sie bildlich oder auch tatsächlich alles kurz und klein schlagen.


Autokraten werden versuchen einen letzten Rest zivilisierter Ordnung zu retten. Wenn alles gut läuft dann werden sie irgendwann später womöglich wieder singen: "Auferstanden aus Ruinen..." Nicht im faschistischen Sinne. Dann aus Freude darüber dass sie es doch geschafft haben! Vielleicht entsteht dann tatsächlich eine neue bessere Welt!


Vielleicht habe ich durch meine konservative, minimalistische und teilweise sogar defätistische Denk- und Lebensweise hin und wieder etwas verpasst. Doch ich fühle mich wohl dabei: Bis diejenigen die bereits vor der Wand stehen und mich auf dem Rückweg wieder einholen haben ich und Gleichgesinnte uns in der neuen Welt bereits etabliert!


Viele werden mich ob meiner Gedanken belächeln und denken: Welch ein rückständiger Spießer! Doch das ist meine Sichtweise seit dem Tag, an dem ich endlich erwachsen wurde! Seit dem Tag an dem ich erkannte dass das angeblich Moderne, Erstrebenswerte, Fortschrittliche in die falsche Richtung führt. Bis dahin bin auch ich gedankenlos im allgemeinen Gleichschritt mit marschiert.


Schade nur dass bei mir der Groschen erst in der Mitte des Lebens fiel! Es war und ist noch ein ziemlicher Kraftakt mitten im Strom das Pferd zu wenden und fortwährend gegen den Mainstream anzureiten!

Meine Erwartungen an Politik und Gesellschaft:

02.04.2025


Das Thema Klimawandel und hier vor allem der Umgang mit den Klimawandel-Folgen beschäftigt viele Lesende dieses Blogs: Die Reaktionen auf meine Beiträge sind unterschiedlich: Sie reichen von breiter Zustimmung bis hin zu Beschimpfungen. Einige sind der Meinung ich würde die Menschen unnötig verrückt machen. Meine Aussagen seien durch nichts belegt. Die Dinge könnten auch ganz anders laufen. Die Meldungen in den Medien seien oft Interessen-geleitet um aus der Angst der Menschen politischen oder kommerziellen Honig zu saugen.

An Klimawandel-Leugnern und -Relativierern will ich mich heute nicht abarbeiten. Wer sich auch nur oberflächlich mit dem Thema befasst muss einfach zu dem Schluss kommen dass die Meldungen und Warnungen aus allen Bereichen nicht aus der Luft gegriffen sein können. Dazu reichen schon persönliche Beobachtungen und Vergleiche mit den Veränderungen die man im Laufe des Lebens selbst erlebt hat. Auch wir in den gemäßigten Zonen kennen keine Jahreszeiten mehr. Die kurzen Wechsel von schneearmen, nassen Wintern zu immer heißeren, trockeneren Sommern ohne Frühling und Herbst sind untrügliche Zeichen dass das Klima sich verändert.


Wer sich dann noch tiefer mit den Veränderungen in Flora und Fauna befasst und die Meldungen über die zunehmenden weltweiten Katastrophen dazu in Bezug setzt muss zumindest wahrnehmen dass etwas im Gange ist. Dass der Klimawandel durch die Menschheit verursacht ist kann angesichts unser Wirtschafts- und Lebensweise ebenfalls nicht länger bestritten werden. Wie wir Menschen darauf reagieren müssen mag unterschiedlich gesehen werden. Aber so zu tun als ob alles in Ordnung sei und alles so weitergehen kann wie bisher wird der existenziellen Bedrohung nicht gerecht.


Die Diskussion kann nicht lauten: Müssen wir Menschen etwas verändern? Die Frage nach dem Ob ist aus meiner Sicht beantwortet! Es kann nur um eine passende Strategie gehen wie der Klimawandel am wirksamsten gestoppt und wie wir Menschen uns an die bereits ausgelösten, nicht mehr umkehrbaren Klimawandel-Folgen am besten anpassen können. Nichts zu verändern und sich nicht an einer konstruktiven Diskussion zu beteiligen ist aus meiner Sicht Ignoranz und keine Option! Wir alle sind gefordert. Zum einen privat als Individuen und darüber hinaus als Mitglieder der politischen Weltgemeinschaft.


Für mich als politisch denkenden Menschen wäre es unmöglich eine Partei zu wählen die den Umgang mit dem Klimawandel nicht im Programm hat. Alle demokratischen Parteien müssten heute so weit sein anzuerkennen dass es ohne drastische Einschränkungen für die einzelnen Menschen keinen wirksamen Klimaschutz geben kann! Eine einseitig auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik führt uns immer weiter ins Desaster. Mit jedem Prozent Wachstum wird der später alternativlose Weg zurück weiter und beschwerlicher. Die Politik muss den Weg zu nachhaltigen, ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähigen Strukturen vorgeben, fördern und notfalls sanktionieren. Die Freiheit des Einzelnen kann und darf nicht so weit gehen dass die Existenz des Ganzen in Frage gestellt wird!


Politische Parteien müssten den Menschen aus meiner Sicht klar sagen dass es ohne Beschränkungen der individuellen Freiheit nicht gehen kann! Wenn alle weiterhin ohne Rücksicht auf die Anforderungen des Klimawandels produzieren und konsumieren was technisch und finanziell machbar ist dann ist der Kollaps absehbar. Die Interessen von Wirtschaft und Wachstum dürfen nicht länger absolute Priorität genießen! Statt zu Wachstum muss es in vielen Bereichen zur Reduktion kommen! Die Politik hat dafür zu sorgen dass dieses Bewusstsein in der Bevölkerung entsteht und wächst. Sie hat auch dafür zu sorgen dass mit der Reduktion auftretende Belastungen sozial gerecht auf alle verteilt werden. Wer mehr hat muss mehr abgeben als derjenige, der schon jetzt kaum über die Runden kommt.


Warum geschieht das so nicht? Das Problem sind wir angeblich so freiheitsliebenden Wählenden selbst: Wenn eine einzelne Partei die offen erkennbaren Tatsachen ausspricht und zu Verzicht und Beschränkung auffordert dann wird sie nicht mehr gewählt. Die Wählerinnen und Wähler laufen mehrheitlich denen nach die ihnen mehr und immer noch mehr "Wohlstand" versprechen. Obwohl die meisten von uns bereits mehr als genug haben!


Alle Parteien wissen dass ein "Weiter so" nicht mehr lange durchzuhalten ist. Sie sind jedoch in der Mehrzahl zu feige um die inzwischen unbestreitbaren Notwendigkeiten offen auszusprechen. Erst wenn alle Parteien sich ehrlich machen und die Realitäten endlich anerkennen wird wirksamer Klimaschutz in einer Demokratie möglich sein. Doch das wird erst unter dem Druck der Ereignisse geschehen. Dann ist es aber auch mit der Demokratie vorbei. Wenn die Krise sich weiter zuspitzt wird eine autokratische Regierung schlicht und einfach das Notwendige anordnen und Verweigerung strikt bestrafen.


Diese Ehrlichkeit erwarte ich von einzelnen Politikern und von Parteien. Ehrlichkeit erwarte ich auch von den Organisationen aus allen Bereichen. Von den Industrie- und Wirtschaftsverbänden genau so wie von der Landwirtschaft oder den Kirchen. Alle Bereiche müssen sich zu ihrer Verantwortung bekennen. Auch die Umweltschutzverbände sollten strikt bei den Fakten bleiben. Sachlich informieren ohne aufzubauschen. Auch die Medien müssen unabhängig informieren. Die Menschen müssen darauf vertrauen können dass ehrlich argumentiert wird. Nur dann werden sie mehrheitlich auch mitmachen!


Das sind meine Anforderungen an Politik und Gesellschaft. Dass da viel Wunschdenken dabei ist ist mir bewusst. Wir Menschen sind nicht so wie wir sein sollten. Im Zweifel suchen wir alle unseren persönlichen Vorteil. Ich sehe jedoch keine Alternative zu kollektivem Umdenken. Wir müssen erkennen was uns im Falle der Verweigerung droht und was wir durch Veränderungen bewirken und gewinnen können. Ich hoffe dass wir mehrheitlich noch rechtzeitig zu dieser Einsicht gelangen!

 Erklärungsversuche:

26.03.2024


Zu meinen zuletzt veröffentlichten Beiträgen zum Thema Wachstum und Klimaschutz entzündet sich eine heftige Diskussion. Das habe ich anders nicht erwartet. Wenn einer daher kommt und verlangt, dass die Menschen mehr arbeiten sollen ohne für die Mehrarbeit entlohnt zu werden dann ruft das zornigen Widerspruch hervor. Wo doch alle Welt über Work-Life-Balance und Freizeit und Ruhestand diskutiert!


Ganz schlecht angekommen ist der Satz dass man das Wort "Vorzeitiger Renten-Eintritt mit 63" aus unserem Sprachschatz streichen sollte. Dazu ist meinerseits Folgendes zu sagen:


Ich bin der festen Meinung dass wir uns angesichts des demografischen Wandels ein so frühes Ausscheiden von Fachkräften aus dem Berufsleben gar nicht mehr leisten können. Mit jeder Fachkraft die aufhört geht Erfahrung und Wissen verloren das nicht adäquat ersetzt wird.

Bis 2035 gehen 13 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand. Nur etwa 9 Millionen rücken bis dahin nach. Bis 2050 müssen 100 Beitragszahler 77 Rentner finanzieren. Allein aus diesen Zahlen geht hervor dass selbst das derzeitige reguläre Renten-Eintrittsalter mit 65 nicht zu halten ist. Selbst das zukünftige Bezugsalter mit 67 wird das Defizit in der Rentenkasse nicht beseitigen. Inzwischen wird über die "Rente ab 70" diskutiert.


Das Renten-Problem ist eigentlich ein Luxus-Problem. Verursacht durch die deutlich gestiegene Lebenserwartung. Die Menschen sind heute bis ins hohe Alter hinein fit und mobil. Ich kann mich erinnern dass in meinem allerdings begrenzten Umfeld in meiner Kindheit  (50er-Jahre) kein 70-Jähriger lebte. Der Engelwirt Blasius Scherer als damals Ältester ist kurz vor seinem 70igsten Geburtstag  verstorben. Heute leben rund um mich herum aktive 85-Jährige und erfreuen sich guter Gesundheit.


Als Argument gegen ein höheres Renten-Eitrittsalter wird meist der 70-jährige Dachdecker angeführt. Das ist ein billiges Beispiel. Dass es für bestimmte Berufe Ausnahmen geben muss leuchtet mir ein. Nicht nur für Dachdecker. Auch für Krankenschwestern oder Berufskraftfahrer. Aber muss ein 65-jähriger Dachdecker überhaupt noch auf die Dächer klettern? Er hat in aller Regel 50 Jahre Berufserfahrung die er an anderer Stelle einbringen kann. Etwa in den Lehrlingsausbildung, Arbeitsvorbereitung Logistik, Kalkulation oder Planung. Wer sich rechtzeitig mit den Belastungen des Älterwerdens befasst wird sich kaufmännische oder planerische Kompetenzen aneignen..


Hier muss ich einfügen dass ich selbst mit 63 Jahren mit Abschlägen in den vorzeitigen Ruhestand gegangen bin. Nach der krankheitsbedingten Aufgabe meiner beruflichen Selbständigkeit arbeitete ich 18 Jahre im öffentlichen Dienst. Für mich ein Brotberuf der absolut nicht meiner Persönlichkeit entsprach. Sobald ich es mir einigermaßen leisten konnte habe ich die gebotenen Möglichkeiten genutzt. Von der Belastung her könnte ich meine damalige Arbeit auch heute mit bald 75 noch immer voll umfänglich erledigen.


Die von mir als notwendig erachtete Umstellung auf eine Wirtschaft ohne Wachstum ist aus mindestens zwei Gründen alternativlos: Zum einen wegen des zunehmenden menschengemachten Klimawandels. Wir müssen alle klimaschädlichen Emissionen langfristig halbieren. Das gelingt nicht wenn wir immer mehr produzieren und immer mehr verbrauchen. Das erreichen wir auch nicht durch 100%ige Umstellung auf erneuerbare Energien. Selbst wenn die Anlagen und die dazu notwendigen Speicher und Leitungen eines Tages zur Verfügung stünden: Bis dahin wird es zu spät sein. Der Ausbau der Erneuerbaren kostet weitere Ressourcen und richtet zusätzliche Schäden an. Die "Energiewende" kann bestenfalls ein Baustein beim Klimaschutz sein.


Den zweiten Grund für das Ende des Wachstums sehe ich in der Endlichkeit der zum Wachsen notwendigen Ressourcen. Der so lautstark geforderte Ausbau der Digitalisierung wird um ein vielfaches mehr an Energie benötigen. Selbst wenn genügend Strom aus Wind-, Wasser-, Solarkraft, Biomasse zur Verfügung stünde: Die zum Bau der benötigten Infrastruktur (Rechner, Computer, Roboter) unverzichtbaren "Seltenen Erden" gehen in absehbarer Zeit zur Neige. Das ist nur ein Beispiel. Es ist nicht ersichtlich dass die erforderlichen Rohstoffe vorhanden sind oder wie sie ersetzt werden könnten.


Auch die Überforderung der Natur durch Verschmutzung (Wasser, Luft, Meere) und andere Faktoren lassen immerwährendes Wachstum nicht zu. Im Gegenteil: Es wird zu schmerzhaften Schrumpfungs-Prozessen kommen müssen! Da jedoch unsere Ökonomie auf Wachstum ausgelegt ist wird es hier zu Verwerfungen an den Kapitalmärkten kommen. Wie sollen die uferlosen Staatsschulden amortisiert werden ohne Wachstum? Die jüngst eingerichteten "Sondervermögen" sind mit der Erwartung verbunden dass dadurch entsprechendes Wachstum ausgelöst wird. Erfüllt sich diese Erwartung nicht dann ist aus meiner Sicht eine Währungsreform unumgänglich! Das zusätzliche Wachstum müsste zumindest die zusätzlichen Kapitalkosten in die Staatskassen spülen. So erklärt sich meine Erwartung hinsichtlich eines unausweichlichen Währungs-Crash in meinem Beitrag vom 24.03 auf dieser Seite unten.


Einerseits erzwingen der Klimawandel und die Ressourcen-Endlichkeit ein Ende der Wachstums-Strategie. Andererseits können ohne Wachstum die Staatsschulden nicht mehr bedient werden. Wie dieses Dilemma anders als durch einen Währungsschnitt aufgelöst werden kann erschließt sich mir nicht!


Sie merken es sicher: Das Thema treibt mich unbändig um! Es ist nicht so dass ich ein ausgesprochener Masochist wäre. Ich habe etwas zu verlieren. Mir machen diese Aussichten keinen Spaß! Wenn ich mich so stark mit den Themen beschäftige dann deshalb weil ich nach zielführenden Auswegen und Strategien aus dem Dilemma suche. Dazu lese ich einschlägige Bücher, besuche Vorträge und nutze andere Informationsquellen.


Meine Hoffnung ist dass sich aus der Diskussion solche Wege eröffnen! Leider kommt bisher außer zahlreichen beschwichtigenden Plattitüden nur wenig Diskussionswürdiges zurück.. Ich hoffe sehr dass sich das noch ändert! Ich werde jedenfalls am Ball bleiben!

Mehr arbeiten für gleiches Geld?

25.03.2025


Ministerpräsident Kretschmann ließ vor einiger Zeit einen äußerst unpopulären Spruch los: Wir müssten uns darauf einstellen dass wir künftig mehr arbeiten müssten und nicht weniger! Diese Aussage bezog sich zwar vor allem auf die laufenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst. Dort werden 8% mehr Gehalt (mindestens aber 350 € im Monat) gefordert und dazu drei zusätzliche freie Tage. Doch Kretschmanns Aussage könnte auf die Wirtschaft insgesamt bezogen sein.


Wenn selbst die reichen Schweizer  500 Stunden im Jahr länger arbeiten als wir Deutschen dann erkennen wir, woher die höheren Schweizer Löhne kommen: Dort gibt es weniger Feiertage und weniger Urlaub. Die Normal-Arbeitszeit bei Vollzeit-Beschäftigten beträgt in der Schweiz jährlich 2091 Stunden. In Deutschland wird nur an 1588 Stunden im Jahr gearbeitet

Nach meiner Meinung sollten die deutschen Arbeitnehmer Mehrarbeit ohne Lohnausgleich leisten um eine Wirtschaft ohne Wachstum zu finanzieren! Ein Verzicht auf Wachstum verlangsamt den Raubbau an der Natur und ist unabdingbar notwendig um die wissenschaftlich definierten Klimaziele zu erreichen. Bei einem "Weiter so wie bisher" werden die kritischen Kipp-Punkte in naher Zukunft überschritten. Dann gerät der Klimawandel außer Kontrolle.


Dabei könnte der Verzicht auf Wachstum nur eine erste Etappe auf dem Weg zur ökologischen Nachhaltigkeit sein. Fakt ist dass wir Bewohner der reichen Länder den Ressourcenverbrauch dramatisch zurückschrauben müssen! Um den Klimawandel in beherrschbaren Grenzen zu halten müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck schlichtweg halbieren: Nur noch die Hälfte der natürlichen Ressourcen verbrauchen und nur halb so viele Emissionen erzeugen! Dies ist nach allen wissenschaftlichen Aussagen der einzig gangbare Weg um eine Klima-Katastrophe zu verhindern.


Wenn behauptet wird dass ständiges Wachstum zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Wohlstand notwendig ist so ist das aus meiner Sicht nur eine billige Ausrede! Der Tag wird unausweichlich kommen an dem wir in unserem angeblichen Wohlstand regelrecht ersticken. Wenn alle Rohstoffe aufgebraucht sind, die Luft verpestet und alle Meere verschmutzt sind dann ist die Party zu Ende! Um es mit dem berühmten Häuptling zu sagen: Wenn der letzte Baum gerodet und der letzte Fisch gefangen ist werdet wir merken, dass man Geld nicht essen kann!


Verzicht auf Wachstum bedeutet Verzicht auf zusätzlichen Konsum. Aus meiner Sicht haben wir bereits soviel an materiellem Wohlstand dass dieser nicht mehr gesteigert werden kann. Eine Ausweitung von Produktion und Verbrauch ist nicht mehr notwendig. Es ist genug da um die legitimen Bedürfnisse der  Mehrheit sicherzustellen. Mit dem was bereits da ist könnten auch die Bedürftigen mit allem Nötigen angemessen versorgt werden.


Der Verzicht auf Wachstum bedeutet nicht das Ende von Wirtschaft und Ökonomie! Eine strikte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit erfordert Veränderung und Umbau und eine Überprüfung unserer Gewohnheiten. Zuerst muss die Spreu vom Weizen getrennt werden: Nachhaltige Bereiche müssten gestärkt und Schädliches, Überflüssiges müsste eliminiert werden. Allein über die Steuerpolitik könnte vieles in nachhaltige Bahnen gelenkt werden.


Der wirtschaftliche Umbau muss entgegen aller Behauptungen keinen Arbeitsplatz-Abbau bringen. Zum einen leiden wir unter Fachkräftemangel in existenziellen Bereichen. Frei werdende Arbeitskräfte müssten für die nachhaltigen Bereiche qualifiziert und vermittelt werden. Bisherige Arbeitsplätze werden zwar verschwinden. Einfach deshalb weil klimaschädliche Erzeugnisse bewusst verteuert und daher nicht mehr nachgefragt werden. Nachhaltige Produkte sollten subventioniert werden. Sie würden billiger und daher verstärkt gekauft. Neue Arbeitsplätze in neuen nachhaltigen Bereichen werden neu entstehen. Unsere überzogene Ressourcen- und Energie-fressende Technisierung muss zurückgefahren werden. Nicht alles was machbar ist muss auch umgesetzt werden. So würden auch Möglichkeiten für inklusive Beschäftigung geschaffen!


Ich mache mir nichts vor: Der Einstieg in strikte Nachhaltigkeit wird Opfer kosten. Ob die Politik die Kraft findet die notwendigen Weichen zu stellen muss sich zeigen. Viele Menschen werden sich wehren und zu den Populisten überlaufen. Es wird zu Insolvenzen und Firmenschließungen kommen. Wer auf das nicht nachhaltige Pferd gesetzt hat wird das Nachsehen haben. Doch das muss hingenommen und aufgefangen werden. Niemand hat ein Recht, sein Geld durch Umwelt-Zerstörung zu verdienen!


Auch in dieser Situation muss der Staat unbedingt handlungsfähig bleiben. Verwaltung und Justiz müssen weiterhin funktionieren. Die Sozialkassen, die Versorgung und der Bildungsbereich müssen stabil gehalten werden. Für nachhaltige Investitionen muss es gezielt Anschub-Subventionen geben. Die bereits vorhandenen Staatsschulden sind zu bedienen, Es wird zu Steuerausfällen und Deflation kommen. Die Umstellung wird sehr viel Geld kosten!


Das ist es womöglich was Kretschmann gemeint hat: Wir alle müssen mehr arbeiten für höchstens gleich viel Geld! Das durch die kollektive Mehrarbeit zusätzlich Erwirtschaftete muss in die Staatskasse fließen. Der Staat muss den Mehrwert abschöpfen und dorthin leiten wo es das Gemeinwohl erfordert. So könnte die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft ohne Wachstum finanziert und Verwerfungen abgefedert werden. Dabei muss es absolut gerecht zugehen. Die Menschen müssen sehen dass es Sinn macht mehr zu tun. Sehen sie das mehrheitlich nicht dann machen sie nicht mehr mit.


Viele Leserinnen und Leser werden meine Vorstellungen für Utopien halten. Ich bin alles andere als ein Wirtschafts-Weiser! Mein Verstand sagt mir jedoch dass es anders nicht gehen wird. Wir müssen alle mehr tun und wir müssen alle unsere Ansprüche zurückfahren. Und es ist höchste Zeit dass wir damit beginnen. Wer die Nachrichten nur der letzten Tage verfolgt und den Weltklima-Bericht zur Kenntnis genommen hat muss konstatieren dass die Zeit zum Handeln immer knapper wird:


Die Gletscher schmelzen in zunehmendem Tempo. Das Packeis schmilzt den Eisbären unter den Hintern weg. Der klima-bildende Golfstrom erwärmt sich von Jahr zu Jahr mehr. Die Humusschicht nimmt ab. Die Meeresspiegel steigen. An allen Ecken und Enden der Welt toben brutalste Verdrängungs- und Verteilungskriege. An unseren Grenzen drängeln sich die Flüchtlinge.


Und wir sitzen da und bestehen mehrheitlich darauf, dass alles so bleibt wie es bisher war! Wir wollen immer noch mehr! Nach meiner Wahrnehmung sind das die wirklichen Utopien! Sehr gefährliche noch dazu! Wir müssen aufpassen dass wir noch rechtzeitig aufwachen!


Ich befürchte jedoch, dass wir freiwillig nicht aufwachen! Um das zu tun was notwendig wäre sind wir zu verwöhnt und zu egoistisch. Selbst im Wissen um die Folgen beharren wir auf dem was uns vermeintlich zusteht. Nach uns die Sintflut. Jeder zeigt mit dem Finger auf andere die zuerst vorangehen sollen. Alle suchen nach ihrem persönlichen Vorteil. Erst wenn tatsächlich der letzte Fisch verendet ist nehmen wir die Realität zur Kenntnis!


Diese Realität wird katastrophal sein!  Ich beglückwünsche mich zu meiner frühen Geburt!

Wie könnte eine Wirtschaft ohne Wachstum funktionieren?

24.03.2025


Die Reaktionen auf meine wachstumskritischen Beiträge sind bezeichnend: Viele Menschen sind zwar für Ökologie und Klimaschutz. Sie sind aber nicht bereit dafür Einschränkungen hinzunehmen. Man wolle "nicht mehr in die Höhlen zurück!" Dieser Spruch scheint der Standardspruch derer zu sein die nicht einsehen, dass jedes Prozent Wirtschaftswachstum die Menschheit immer schneller dem Untergang zutreibt. In einem begrenzten Raum ist unendliches Wachstum auf Dauer eben nicht möglich. Diese Erkenntnis sollte sich doch irgendwann einmal rumgesprochen haben!

Zwischen dem heute verbreiteten Überfluss und dem "Zurück in die Höhle" liegt eine weite Spanne. Mir ist klar dass man nicht von heute auf morgen den Hebel umlegen kann. Wirksamer Klimaschutz verursacht nach allem was wir heute wissen enorme Kosten. Das Geld dafür muss erwirtschaftet werden. Alles Schädliche sofort rigoros zu unterbinden geht schon aus rein praktischen Gründen nicht. Wir sind schon zu weit in der Sackgasse drin. Bei einer radikalen Kehrtwende würden unsere Systeme nicht mehr funktionieren. In dem dadurch ausgelösten Chaos wäre ein geordneter Rückzug erst recht nicht mehr zu organisieren.


Wenn ich gefragt werde wie ich mir eine Wirtschaft ohne Wachstum vorstelle dann ist meine Haltung klar: Wir müssen aufhören immer mehr zu wollen! Die meisten Menschen in unseren Regionen haben bereits mehr als genug! Sie brauchen nicht mehr als das was sie bereits haben! Wir müssen zu dem Punkt kommen an dem wir uns sagen: "Jetzt reicht es!! Wir brauchen nicht mehr! Mit dem was wir haben kommen wir hin!"


An diesem Punkt könnte die notwendige Rückkehr zur Nachhaltigkeit beginnen. Kein Mensch in Deutschland würde verhungern wenn es keine Zuwächse mehr gäbe Die meisten Menschen haben in ihren Verhältnissen so viel Luft dass sie ein Moratorium auch bei 3% Inflation ausgleichen könnten. Auch diejenigen, die auf das soziale Netz angewiesen zu sein glauben. Ich bin überzeugt dass auch bei ärmeren Schichten noch Spielraum vorhanden ist. In vielen Fällen würde dadurch sogar wieder die Motivation zur Eigen-Initiative geweckt.


Bürgergeld und andere Sozialleistungen sollten denen vorbehalten bleiben die sich wirklich nicht selbst helfen können. Geringer Belasteten ist zuzumuten dass sie sich bewegen und ihre Situation selbst verbessern. Hilfe zur Selbsthilfe muss geboten werden. Sich im sozialen Netz einzurichten und sich auf die Solidarität zu verlassen sollte nicht mehr möglich sein. Die Grenzen zwischen Bedürftigkeit und Faulheit sollten deutlicher sichtbar gemacht werden!


Der kollektive Verzicht auf Einkommenszuwächse wäre der Einstieg in eine Wirtschaft ohne Wachstum. Mit Einschränkungen in Bereichen in denen es nicht so weh tut. Unsere Lebensstile ließen das mehrheitlich zu. Behaupte niemand dass er/sie nicht mit 100 € im Monat weniger auskäme wenn man es unbedingt müsste. Ohne dass gleich die Welt unterginge.


Der zunehmende Verzicht auf Konsum würde Veränderungen in der Wirtschaft verursachen. System-relevante Bereiche wie der Ernährungssektor oder das Gesundheitswesen müssten protegiert und gestärkt werden. Der reine Konsum könnte dem freien Spiel des Marktes überlassen bleiben. Verzichtbare oder gar als schädlich erkannte Bereiche wären so hoch zu besteuern dass sie von alleine vom Markt verschwinden würden. Die durch Verzicht auf Unnötiges frei werdenden Arbeitskräfte könnten in die oben genannten unverzichtbaren Bereiche wechseln. Der Bedarf an Fachkräften ist dort noch lange gegeben. Hier sind Umschulungs-/ Qualifizierungs-Möglichkeiten  zu schaffen.


Steuerausfälle durch abnehmende Umsätze müssten durch Einsparungen (auch im sozialen Bereich), durch Abbau klimaschädlicher Subventionen, durch Steuererhöhungen für Besserverdienende und durch mehr Anstrengung bei allen kompensiert werden. Mit dem letzten Punkt meine ich Mehrarbeit ohne Lohnausgleich und eine höhere Lebensarbeitszeit. Die Viertagewoche, ein möglicher Renteneintritt mit  63, das Unwort Work-Life-Balance sollten aus unserem Sprachschatz verschwinden. Die ständige Arbeitszeit-Verkürzung sehe ich als Vergeudung von Ressourcen.


Durch die Reaktionen auf meine Posts sehe ich mich gefordert meine Sichtweisen besser zu erklären. Das will ich künftig intensiver tun. Für heute müssen die oben angeführten Argumente und Vorschläge genügen. Zu den Details meiner Vorstellungen später mehr.

Wann hören wir mit der kollektiven Selbstzerstörung auf?

21.03.2025


In Berlin beschloss der noch amtierende Bundestag die Aufweichung der Schuldenbremse. Zwei gigantische Schulden-Blöcke mit je 500 Milliarden € wurden als "Sonder-Vermögen" deklariert und werden in die Ertüchtigung der Bundeswehr sowie in die Sanierung der Infrastruktur investiert. Die Investitionen sollen über die genannten Ziele hinaus  für mehr Wachstum sorgen und die Wirtschaft ankurbeln. Dadurch sollen Arbeitsplätze gesichert und der vermeintliche Wohlstand gemehrt werden.

Ich will hier nicht darüber rechten ob diese Schulden-Ausweitung sinnvoll und ökonomisch tragfähig ist. Das Volumen von einer Billion Euro neue Schulden übersteigt meinen Verstand um ein Vielfaches! Rein vom Gefühl halte ich diese bedenkenlose Schulden-Politik für verantwortungslos. Die jetzt lebenden Generationen werden diese Schulden niemals zurückzahlen können. Am Ende des Tages wird das Finanz-System in sich zusammenbrechen und sowohl Sparguthaben als auch Staatsschulden auf Null stellen. Große Teile des ökonomischen Sachverstandes sehen das genau so.


Gleichzeitig mit diesem Bundestagsbeschluss gab der Weltklimarat bekannt, dass die Erd-Erwärmung im letzten Jahr das als ultimativ definierte 1,5-Grad-Ziel erstmals überschritten hatte. Die durchschnittliche Erd-Temperatur darf nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die vor-industriellen Werte nicht um mehr als 1,5 Grad C übersteigen. Wird diese Marke dauerhaft überschritten sind die Lebensgrundlagen der Menschheit massiv bedroht. Die Artenvielfalt geht verloren, das Artensterben beschleunigt sich. Die Klimawandel-Folgen sind bereits heute deutlich wahrnehmbar: Hitze, Dürren, Überschwemmungen und Orkane weiten sich weltweit aus. 


Die Die Schlussfolgerung lässt nur eine Antwort zu: Es muss gelingen, die negativen, bereits unumkehrbaren Folgen der Erderwärmung abzumildern! Der menschengemachte Klimawandel muss eingedämmt werden! Das macht der Bericht des Weltklimarates mit brutaler Klarheit deutlich. Nur wenn es gelingt in den kommenden Jahren die globalen Emissionen weltweit zu halbieren kann das 1,5-Grad Ziel noch eingehalten werden.


Die Menschheit verursacht Emissionen bei der Gewinnung und Umwandlung von Rohstoffen, bei Herstellung und Transport von Produkten und Waren, bei der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Also bei jeder Form wirtschaftlicher Tätigkeit und bei Freizeit-Aktivitäten. Je mehr wir herstellen und verbrauchen um so mehr Emissionen  entstehen und um so schneller schreitet die Erd-Erwärmung voran.


Zur Eindämmung der Klimawandel-Folgen muss der Ressourcen-Verbrauch unabdingbar vermindert werden. Das heißt im Klartext: Weniger Rohstoff-Entnahme, weniger Verarbeitung, weniger Konsum, weniger Verkehr, weniger Energie-Verbrauch. Das heißt auch: Verzicht auf materielles Wachstum! Ein effektiver Klimaschutz erfordert eine Verbrauchs-Minderung. Wirtschaftliches Wachstum und wirksamer Klimaschutz gehen nicht zusammen!


Die Schulden-Beschlüssen der Bundesregierung soll aber auch mehr wirtschaftliches Wachstum erzeugen!. Die Menschen sollen mehr produzieren, mehr verkaufen, mehr konsumieren. Dadurch entstehen mehr klimaschädliche Emissionen, der Klimawandel wird sich weiter verschärfen. Insofern sind die in Berlin getroffenen Maßnahmen absolut kontra-produktiv.


Wir Menschen müssen uns die Frage stellen: Wollen wir das was wir als Wohlstand ansehen weiterhin sichern und sogar noch ausbauen? Oder wollen wir das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten ermöglichen? Beides zusammen ist jedenfalls nicht zu haben!


Mit den erst noch zu entwickelnden und zu prüfenden technischen Ersatzlösungen (Erneuerbare Energieformen, E-Mobilität, Energiespeicher etc) ist immer auch ein erhöhter Verbrauch endlicher Rohstoffe, Umweltbelastung, klimaschädliche Emissionen und noch mehr Abfälle verbunden. Also das Gegenteil von dem was zur Vermeidung des Klima-Kollapses alternativlos notwendig ist. Es sind überwiegend Scheinlösungen mit denen die Ursachen der Misere nicht beseitigt werden können.


Fest steht: Wir kommen um eine Absenkung unserer Verbräuche nicht herum. Die Bewohner der reichen Länder müssen ihren ökologischen Fußabdruck mehr als halbieren. Wir müssen sofort damit anfangen! Es macht keinen Sinn diese ultimative Notwendigkeit zu ignorieren! Wenn wir so weitermachen werden unsere Nachkommen schon bei ihrer Geburt buchstäblich nur noch "verbrannte Erde" vorfinden! Wir müssten aufhören mit allem was die Erd-Erwärmung voran treibt und die Menschheit dem unausweichlichen Exodus näher bringt!


Doch wir tun es nicht! Wir wollen weitermachen wie bisher. Um unseren Raubbau noch möglichst lange so weitertreiben zu können machen wir Schulden die wir nach Adam Riese niemals mehr tilgen können. Wir wählen verantwortungslose Parteien und Politiker nur weil die uns wider besseres Wissen ein dauerhaftes "Weiter so" bei unendlichem Wachstum versprechen. Dafür strafen wir diejenigen die uns zum Maßhalten auffordern gnadenlos ab!


Auch damit sollten wir aufhören! Und zwar sofort! Nicht erst wenn es endgültig zu spät ist! Wir sollten vor allem damit aufhören von weiterem Wachstum und noch mehr Konsum zu träumen. Stattdessen sollten wir alle unsere ganze Energie darauf konzentrieren wie der unvermeidliche Abschwung so sozial  und so sicher wie möglich organisiert werden kann. Das sehe ich als Aufgabe der Politik. Was derzeit geschieht ist Augenwischerei und die Verdrängung der existenziellen Probleme! Die aktuelle Politik reitet uns immer weiter in die Sackgasse hinein!