
Günterstal - ein lebendiger Vorort mit nach wie vor eigener Identität:
01.05.2025
Wenn wir Horbener durch den südlichsten Freiburger Vorort Günterstal fahren dann ärgern wir uns vielleicht über die lange Tempo-30-Zone auf der breiten Schauinsland-Straße, über die zwei Blitz-Ampeln an den Ortseingängen oder über den schmalen Engpass am Tor. Viel mehr bekommen wir heutigen Horbener von unserem Nachbarort in der Regel nicht mit. Unsere aus meiner Sicht deutlich übertriebene Freiburg-Phobie verhindert, dass die Menschen beider Orte zusammen kommen und Gemeinsamkeiten entwickeln.
Das finde ich schade! Denn Günterstal ist nicht die abgehobene Schlafstadt zu der andere frühere Stadtrand-Gemeinden nach der Eingemeindung nach Freiburg geworden sind. Die BewohnerInnen von Günterstal kehren nicht nur zum reinen Wohnen und Schlafen in ihre Häuser zurück. Der Ort hat sich ein reges Eigenleben bewahrt. Ganz viele Bürgerinnen und Bürger leisten zu diesem Gemeinschaftsleben wertvolle Beiträge..
Ein Großteil des Günterstäler Dorflebens wird organisiert und initiiert durch den Ortsverein Günterstal e.V. Der Ortsverein präsentiert sich auf einer sehr informativen Homepage:
Vorsitzender des Ortsverein Günterstal ist Herr Norbert Stalter. Mit ihm habe ich im Laufe der Jahre einen guten Kontakt aufgebaut. Er ist wie ich bemüht die beiden historisch verbundenen Nachbarorte Günterstal und Horben einander wieder näher zu bringen. Auf seine Initiative hin gibt es gemeinsame Aktivitäten wie etwa das jährlich stattfindende Drachenfest auf der Wacht. Das Thema Windkraft rund um unsere Orte tangiert gleich gelagerte Interessen. Herr Stalter wird unterstützt durch eine äußerst rührige Vorstandschaft deren Mitglieder jeweils eigene Bereiche bearbeiten.
Der Ortsverein Günterstal gibt vierteljährlich eine Zeitschrift heraus die das Günterstäler Dorf-Leben und die tragenden Institutionen umfassend darstellt. Das Magazin Günterstäler Tor. Darin finden Sie alle Informationen die in Günterstal und darüber hinaus interessant sind. Die Ausgabe 01.25 ist erstmals digitalisiert. Offenbar haben derzeit nur Mitglieder Zugriff. Herr Stalter hat mir jedoch die Leserechte eingeräumt und den Link geschickt. Bald wird wohl die digitalisierte Ausgabe auch im Archiv auf der OV-Homepage allgemein zugänglich sein.
Den Inhalt des Günterstäler Tor finde ich so informativ dass ich mir überlege, die dort veröffentlichten Beiträge unter Hinweis auf die Urheber in meinem Blog zu bearbeiten. Das Magazin ist auch für viele Horbener interessant: In Günterstal wird es bald wieder eine Poststelle geben, das Cafe` am Kloster-Platz wird wieder eröffnet, der Wochenmarkt bietet große Vielfalt. In Günterstal werden Vorträge und Kurse angeboten, Die Leute beteiligen sich an den Maßnahmen zur Erhaltung öffentliche Einrichtungen und vieles mehr.
Für mich persönlich ist die Zukunft der sogenannten "Holzmacher-Siedlung" besonders interessant. Dort lebten meine Großeltern Franz und Maria Rees über 40 Jahre lang. Bei ihnen habe ich als Kind sehr viel Zeit verbracht. Von uns zuhause bis dahin sind es über den historischen Hölderweg kaum 3 km zu Fuß. Immer wenn ich mit meinen Eltern Stress hatte bin ich durch den Wald dahin geflüchtet. Meine Cousine Angelika Rees lebt heute immer noch dort.
Die "Holzmachersiedlung" soll jetzt general-saniert werden. Dabei wird der Flair dieser Anlage wohl verloren gehen. Ab und zu laufe ich dort noch durch. Die zur Zeit meines Opas herrschende Ordnung ist dort allerdings schon lange nicht mehr gegeben.
Jedenfalls möchte ich mich künftig intensiver mit den Vorgängen in Günterstal beschäftigen. Ich werde mich um einen Termin bei Herrn Stalter bemühen um eine intensivere Zusammenarbeit zu besprechen. Ich will mich auch mehr mit dem anschließenden Stadtteil Wiehre befassen. Dort gibt es alles was wir in Horben nicht haben. Und das alles fußläufig rund um die Straßenbahnhaltestelle bei der Loretto-Straße. Ich verstehe eh nicht warum wir Horbener das nicht intensiver nutzen und mehr schätzen!
Wohl auch wegen unserer ausgeprägten Freiburg-Phobie!
Auszug aus dem Dorf-Geschehen:
29.04.2025
Oft hört man den Spruch: "Bi uns uff em Land isch niä nit los!" Das ist aus meiner Sicht eine falsche Wahrnehmung. Gerade auf dem Land wird sehr viel geboten. Zwar meist nicht das Laute, Spektakuläre wie in der Großstadt. In den Dörfern spielt auch der Kommerz keine so große Rolle. Hier geht es vor allem um Begegnung und Gemeinschaft. Das Ehrenamt spielt die tragende Rolle und unterstützt Vereine und Institutionen. Die sind in allen Dörfern die Träger kultureller und sportlicher Aktivität und halten damit die Dorfgemeinschaft zusammen.
Unten weise ich auf Veranstaltungen hin die in der nächsten Zeit im Raum Hexental stattfinden. Mehr Termine finden Sie in der Rubrik "Kalender" in der Navigationsleiste. Wenn auch Ihr Event hier gelistet werden soll schicken Sie mir einfach einen Hinweis mit Flyer oder Text. Für gemeinnützige Events ist der Eintrag hier kostenlos.

Eine große Bitte an unsere Mitglieder und Freunde des SV Au-Wittnau haben wir:
Auf dem Arbeitsplan sind noch einige leere Felder zu füllen. Hier zählen wir vor allem auf die Mithilfe der aktiven Spieler*innen, aber auch von Eltern und Freunden des Vereins. Hier der aktuelle Stand des Plans. Bitte meldet euch bei Thomas Steiert oder Manfred Hermann.
Danke.
Am 1. Mai 2025 veranstaltet der SV Au-Wittnau wieder seine traditionelle Bildersuchwanderung durchs Hexental mit anschließendem Maihock.
- Die Wanderung ist eine tolle Sache für Gruppen, Familien und Einzelstarter.
- Start ist zwischen 10:00 und 12:00 Uhr am Sportgelände in Wittnau, wir laufen auch wenn es regnet!
- Die Startgebühr pro Team beträgt generell 6€, egal ob Paar, Familie oder Gruppe.
- Die Strecke führt wieder durch das schöne Hexental, sie ist auch für Familien mit Kindern (und Kinderwagen) geeignet
- Ab ca. 11:30 Uhr gibt es am Sportgelände warme und kalte Speisen und Getränke und leckere Kuchen.
- Die Siegerehrung findet etwa um 16:00 Uhr statt.
- Den drei Startern mit den meisten Punkten winken ein Wanderpokal und Restaurant-Gutscheine.

Einladung Begegnungstreff 60+
Am
04.05.2025 lädt die Gemeinde Horben zusammen mit dem Gemeindeteam St. Agatha zu einem Begegnungstreff 60+ ein. Bei Kaffee und Kuchen ist
ab 15:00 Uhr im Bürgersaal ein gemütliches Beisammensein geplant, mit Platz für Gespräche und Austausch.
Diese Einladung geht konfessions-übergreifend an alle Menschen ab 60.
Wir freuen uns auf euch
Das Organisations-Team.

GARTEN.FÜHRUNG |KRÄUTER.SNACKS
Im Bildungshaus Kloster St. Ulrich gibt es im großen Innenhof, hinter der Kornelkirschen-Hecke, einen Beeren-, Kräuter- und Blumengarten. Mit der Kräuterpädagogin Petra Rehm-Hug, die in diesem Garten arbeitet, gibt es eine Führung durch den Kräutergarten. Im Anschluss werden aus den besprochenen Kräutern ein paar leckere Snacks gemeinsam gezaubert und miteinander genossen.
LandFrauen können kostenlos teilnehmen, Nichtmitglieder zahlen 20 €.
Anmeldung bis zum 10. Mai.
Donnerstag, 15. Mai 2025 um 17.30 Uhr im Bildungshaus Kloster St. Ulrich
Anmeldung bei Petra Rehm-Hug: whatsapp 0743426158 oder landfrauen-st-ulrich@web.de

LAND.FRAUEN.MARKT.CAFE
Hier gibt es traumhafte Torten, fruchtige Kuchen und fluffigen Hefezopf. In Bollschweil hat parallel zum Wochenmarkt das Marktcafé geöffnet. Die LandFrauen St. Ulrich-Hexental sind im Alten Rathaus die Gastgeberinnen. Wir heißen Sie herzlich willkommen – lassen Sie sich von unserem süßen Angebot verführen.
Freitag, 16. Mai 2025 von 15 bis 18 Uhr im alten Rathaus Bollschweil

10. Fest der Musik in Horben
(zugunsten des Spielplatzes)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freudinnen und Freunde der Musik,
Unglaublich, aber wahr: Bereits zum 10. mal veranstalten wir das "Fest der Musik" in Horben!
Wir laden Sie herzlich ein dabei zu sein.
Anbei weitere Information.
Mit freundlichen Grüssen,
Für Musiklandschaften e.V.
Christian Dufour und Henri Verniers
Die Horbener Schachfamilie trauert um Doncho Donchev
28.04.2025
Die Vorstand des Schachclub Horben teilte gestern mit, dass unser langjähriger guter Freund und aktiver Spieler Doncho Donchev leider verstorben ist. Lesen Sie hier den Nachruf den die Vorsitzende Karin Schell:an die Mitglieder des Schachclub Horben versandt hat:

Liebe Mitglieder,
uns erreichte leider die traurige Nachricht, dass am 19. April 2025 unser langjähriges Mitglied Doncho Donchev verstorben ist.
Der SC Horben lag ihm stets am Herzen. Er hat viele Jahre aktiv als Spieler bei und mit uns gespielt, auch als er bereits gesundheitlich angeschlagen war, und so auch wesentlich zu den sportlichen Erfolgen der letzten Jahre beigetragen.
Außerdem brachte er sich immer wieder aktiv in unser Jugendtraining ein, stellte seine Kenntnisse als Schiedsrichter zur Verfügung und brachte mit seinem Vater Großmeisterflair nach Horben. Dabei stellte er sich nie selbst in den Vordergrund, sondern verstand sich als Teil des Vereins und der Mannschaft.
Wir nehmen vor allem Abschied von einem langjährigen Freund und Mannschaftskollegen, der sich neben seiner schachlichen Verdienste auch menschlich durch seine freundliche und besonnene Art auszeichnete und damit unseren Verein bereicherte. Wir haben uns stets gefreut, dass er Teil unseres Vereins war. Er wird uns in Zukunft fehlen, die gemeinsame Zeit aber immer in guter Erinnerung bleiben.
Der Vorstand hat seiner Familie stellvertretend unser tiefes Mitgefühl ausgedrückt. Wir wünschen ihr viel Kraft in diesen Zeiten der Trauer.
Die Trauerfeier fand am 25. April in Sofia statt.
Euer Vorstand
Die Nachricht trifft mich auch ganz persönlich hart. Doncho war ein so lieber friedfertiger Mensch. Man musste ihn einfach gern haben! Er drängte nie in den Mittelpunkt. Wenn er gebraucht wurde war er zuverlässig zur Stelle. Am Brett stellte er sich stets in den Dienst der Mannschaft.
Doncho stammte aus Bulgarien und lebte in Freiburg. Wir alle waren bestürzt als wir vom Ausbruch seiner schweren Krankheit erfuhren. Doncho zog um nach Berlin und begab sich in die Obhut seiner Schwester die als Ärztin in Berlin arbeitet. Dort schloss er sich ebenfalls einem Schachclub an. In der Zeit hielt ich mit Doncho Kontakt über Facebook. Über seinen Gesundheitszustand wollte er allerdings nie sprechen.
Als er sich vor einem Jahr wieder im Schachclub Horben zurück meldete habe ich mich sehr gefreut. Doncho spielte auch wieder in der Mannschaft und nahm an Turnieren teil. Man konnte jedoch erkennen dass er noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war. Wir alle hofften mit ihm. Jetzt musste er vor der heimtückischen Krankheit kapitulieren.
Wir trauern mit der Familie seiner Schwester in Berlin und mit seinem Vater Dimitar. Auch Vater Dimitar ist aktives Mitglied im Schachclub Horben und verstärkt unsere erste Mannschaft in wichtigen Spielen.
Doncho möge ruhen in Frieden!

Einer meiner Merksprüche:
25.04.2025


Oft werde ich gefragt wie es kommt dass ich mich in unserer regionalen Heimat-Geschichte so gut auskenne. Viele Lesende zeigen sich verwundert, dass ich fast jeden Tag ein anderes Thema finde. Das hat damit zu tun dass ich das oben eingefügte Zitat von Darius Romanelli schon früh verinnerlicht habe. Um in die Zukunft blicken zu können muss ich die Vergangenheit kennen. Nur wenige Dinge fallen einfach so vom Himmel. Fast alles ist die Frucht meist früh eingeleiteter, lang anhaltender Entwicklungen. Das ist meine Herangehensweise bei wichtigen Entscheidungen. Damit bin ich im Großen und Ganzen stets gut gefahren!
Eben so oft wird davon ausgegangen dass ich von morgens bis abends nur vor dem PC sitze und recherchiere. Dem ist sicher nicht so. Meine Aufgaben und Interessen sind immer noch so vielfältig dass mir die ausschließliche Beschäftigung mit meinem Blog nun doch nicht möglich ist. Gut drei Stunden am Tag wende ich allerdings für meine Website auf. Je zur Hälfte abends und morgens. Ich weiß, dass dieser Aufwand in meinem Umfeld vielfach bereits als ziemlich "gracy" angesehen wird. Doch für mich ist das in Ordnung. Wäre das für mich Stress und Mühe dann würde ich das so nicht machen.
Abends suche ich mir die Fakten zusammen. Fernsehen habe ich stark eingeschränkt. Einmal täglich die Nachrichten und ab und zu eine Doku zu einem mich interessierenden Thema. Sonntag Abend die Fallers muss sein! Krimis und Romanzen etc. interessieren mich schon länger nicht mehr. Was ich da zuletzt z.B. beim Tatort gesehen habe muss ich mir wirklich nicht mehr reinziehen.
Morgens stehe ich regelmäßig ca. um 5.00 auf. Eine Angewohnheit aus meiner Militärzeit. Wenn ich dann angezogen bin checke ich das was in der Nacht passiert ist. Gegen 6.00 beginne ich mit dem Schreiben im Blog. Das geht mir relativ leicht von der Hand. Würde ich mir mehr Zeit lassen dann wären meine Texte vielleicht etwas geschliffener. Doch ich schreibe gerne so wie mir der Schnabel gewachsen ist. Dass ich mit den Satzzeichen etwas auf dem Kriegsfuß stehe ist mir bewusst. Doch bisher hat sich noch niemand deshalb beschwert. Und das will im Netz etwas heißen!
Gegen halb acht bin ich dann vorerst fertig. Jetzt wird erst mal gefrühstückt und Zeitung gelesen. Gegen halb neun bearbeite ich Facebook und erledige andere Arbeiten. Meist um 10.00 erfolgt die Veröffentlichung meiner Texte. Das eigentliche Tagwerk kann jetzt beginnen. So sieht mein Rentner-Morgen in der Regel an sieben Tagen in der Woche aus.
Die Inhalte beziehe ich aus gesammelten Unterlagen. Ich bin ein begeisterter, aber altmodischer Archivar. Dateien speichere ich nicht digital ab. Darin bin ich ein Stümper. In der Regel finde ich danach nichts mehr. Früher half mir mein Freund Richard Müller immer wieder das von mir angerichtete digitale Chaos zu entwirren. Seit Richard verstorben ist fehlt mir dieser Notausgang. Seither drucke ich alles aus und hefte es in Papierform ab. Vorsintflutlich, ich weiß. Aber sicher ist sicher!
Bei meinen Regional- und Lokalberichten ist mir meine Chronik-Sammlung eine große Hilfe. In meinem Regal (siehe Bild oben links) stehen seit heute 100 Dorfchroniken und Festschriften aus fast allen Gemeinden des Breisgaus und des Markgräfler-Landes. Dazu viele Schriften aus dem Schwarzwald, vom Kaiserstuhl und aus der Ortenau. Ich sammle alles was mir in die Finger kommt.
Seit frühester Zeit interessiere ich mich für Geschichte, alte Vorgänge und Zahlen. Mich fasziniert ungemein wie die Menschen in früheren Zeiten gelebt und überlebt haben. Wenn ich zum Beispiel in den Auswanderungs-Geschichten aus Pfaffenweiler oder Endingen lese dann komme ich nur schwer wieder davon weg. Oder über den Umgang mit Juden im Dritten Reich etwa in Ihringen oder Breisach. Auch die Einwanderungen aus Tirol und aus der Schweiz nach dem Dreißigjährigen Krieg in unsere Region sind hoch interessant. Dafür sind schon viele meiner Nächte drauf gegangen!
Die Bücher, Schriften und Hefte stammen zum größten Teil von meinen unzähligen Flohmarkt-Besuchen. Dort suche ich gezielt nach Büchern über die alte Zeit. Vor allem auf Dorf-Flohmärkten werde ich fündig. Wenn ältere Leute verstorben sind dann landen Teile des Nachlasses oft auf dem Flohmarkt. Oder gleich im Container. Jüngere Leute interessieren sich für alte Dorf-Geschichten nicht mehr in dem Maße. Das finde ich äußerst schade und wenn solche Bücher einfach weggeworfen werden auch ein Stück weit pietätlos.
Gestern hatte ich wieder Glück! Und das gleich zwei Mal! Siehe das Foto oben rechts. Bei dem Wetter schob ich einen Rentner-Nachmittag ein und besuchte den großen Flohmarkt in der Freiburger Messehalle. Dort fand ich zuerst die Dorfchronik von Eschbach im Markgräfler-Land: "Eschbach - Lebenslauf eines Dorfes". Ein sehr umfassendes Werk über die Geschichte dieses historischen Dorfes. Darin werde ich lange zu lesen haben.
Dann fand ich noch eine Festschrift aus Merdingen zur 850-Jahrfeier. Herausgegeben im Jahre 1989 mit Texten und Bildern unter anderem von Rektor Hermann Brommer, Kurt Gramer und gestaltet von Karlheinz Tremplin. "Merdingen - Reb-Dorf am Tuniberg reich an Geschichte und Kunst". Ebenfalls für mich ein sehr sehr wertvolles Dokument. In Merdingen habe ich zehn Jahre gelebt. Von daher habe ich zu dieser Festschrift einen besonderen Zugang.
Hier eine Bitte: Wenn irgendwo eine Dorfchronik oder eine Festschrift vorhanden ist und Sie kein Interesse daran haben: Bitte lassen Sie es mich wissen. Ich wäre dankbar wenn ich sie abholen und meinem Fundus hinzufügen dürfte!
Oft werde ich gefragt warum ich meine Geschichten nicht selbst in einem Buch veröffentliche. Darüber habe ich schon oft nachgedacht. Unser Dorf ist sehr klein. Nicht alle meine Storys sind für die darin vorkommenden Helden schmeichelhaft. Deren Nachkommen sind immer noch in Horben ansässig. Es wäre ungehörig von mir an Dingen zu rühren die anderen womöglich peinlich sind. Ich persönlich habe mich sehr geärgert als später nach Horben gekommene Neubürger die Schrift "Die Kirche im Dorf" veröffentlicht haben. Dort werden Vorkommnisse aufgegriffen die Außenstehende gar nicht beurteilen können.
Vieles ist aufgeschrieben und dokumentiert. Was nach mir damit geschieht wird sich zeigen. Wahrscheinlich kommt es dann auch in den Container. Doch für mich ist die Beschäftigung mit der alten Zeit wichtig und wertvoll. Ich will bei allem wissen wo die Ursachen liegen! Nur dann kann ich abschätzen wohin die Reise geht!

Der Klimawandel kann nicht mehr geleugnet werden!
19.04.2025
Vorgestern erhielt ich den Brief einer Dame aus Horben. Darin werde ich aufgefordert, "wahrheitsgemäß" über das Thema Klimawandel zu berichten. Der sei Gewäsch von Wichtigtuern und Geschäfte-Machern. Die wollten den Menschen Angst einjagen und mit der Angst Geld verdienen. Zur Zeit hätten wir nachts kaum mehr als null Grad. Das würde eher für den Beginn einer neuen Eiszeit sprechen. Den Ausführungen war ein dicker Packen mit Kopien über die "Klima-Lüge" beigelegt.
Solche Reaktionen gehen immer wieder in unterschiedlicher Form bei mir ein. Meist als E-Mail. Hin und wieder auch als Brief oder auch per Anruf. Das Besondere an diesem Brief war dass die Dame unter ihrem Klar-Namen geschrieben hat und dass ich sie seit ihren Kindesbeinen kenne. Ich kenne sie bisher als durchaus realistisch denkende Person. Dass sie so beinhart gegen die "grünen Spinner" agitiert hätte ich gerade von ihr nicht erwartet.
In etwas mehr als zwei Monaten werde ich 75 Jahre alt. Ich bin in der Landwirtschaft aufgewachsen. Bereits von daher habe ich einen Bezug zum Klima und zum Wetter. Aus meiner langjährigen Tätigkeit am Institut für Biologie der Universität Freiburg habe ich so manches auch zu diesem Thema gehört und mitbekommen. Außerdem zählen die Themen Umwelt, Natur und Klima zu meinen Interessens-Gebieten.
Von daher habe ich keinerlei Verständnis für Klima-LeugnerInnen! Wer nicht erkennt dass sich das Klima zunehmend schneller erwärmt und verändert der bewegt sich völlig außerhalb der Realität und der Fakten! So zu schreiben disqualifiziert die Verfasserin als ernstzunehmende Diskutantin!
Wenn ich die Veränderungen zu meiner Lebenszeit überdenke dann kann es keinen Zweifel am Klimawandel geben. Zu meiner Kinderzeit fiel in Horben Mitte Dezember Schnee und der blieb geschlossen liegen bis Ende Februar. Anfang März schmolz der Schnee, es wurde wärmer. Das konnte sich um Ostern wieder kurzzeitig ändern, da fiel auch mal wieder Schnee. Danach ging es aufwärts bis im Mai. Das Wetterphänomen Eisheilige konnte sogar noch einmal Frost bringen. Erst danach konnte gesät und gesetzt werden.
In den letzten zehn Jahren hatten wir hier in 600 m Seehöhe kaum noch Winter. Schnee nur mal kurz tageweise. Ich habe letztes Jahr versuchsweise am 28. Februar zehn Kartoffeln gesetzt. An meinem Geburtstag am 29. Juni haben wir die ersten eigenen Kartoffeln geerntet und gegessen! Früher war am 28. Februar noch Frost. In meiner Jugend galt es als normal dass an "Johanni", also am 24. Juni der erste Grasschnitt erfolgte. Heute wird in den ersten Maitagen alles abgeräumt. Obstbäume blühten einst Ende Mai und wurden im September/ Oktober abgeerntet. Kartoffeln und Rüben wurden im Oktober geerntet.
Es ist ganz offensichtlich dass die Natur heute gut drei Wochen früher dran ist als zu meiner Kinderzeit. Das gilt für alle Bereiche. Wenn es zuletzt etwas kälter war dann bestätigt das diese Feststellung: Auch die Eisheiligen sind drei Wochen früher dran: Statt wie früher vom 11. bis 15.Mai kommen sie dieses Jahr schon vom 16. bis 20 April. Zuvor war es fünf Wochen lang ungewöhnlich warm. Es wurde sogar vor Waldbränden gewarnt. In Südeuropa herrschte eine noch nie dagewesene Hitzewelle. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Jahr 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Wer angesichts dieser Tatsachen den Klimawandel noch leugnet steht aus meiner Sicht völlig neben der Kappe! Das sage ich ganz bewusst auch zu der umtriebigen Brief-Schreiberin!
Ich sehe auch hier die Aufgabe, sich den Veränderungen anzupassen. Die Forschung muss andere Sorten entwickeln die früher reifen und weniger Wasser verbrauchen. Die Landwirtschaft muss ihre Methoden verändern. Mit der gängigen Form der Lebensmittel-Erzeugung und Boden-Bearbeitung wird sich die Menschheit nicht mehr auf Dauer ernähren können. Mit Monokulturen, Mineraldüngung, chemischen Pflanzenschutzmitteln, einseitiger Massentierhaltung zerstören wir die unabdingbaren natürlichen Grundlagen.
Die Menschen müssen sich anders ernähren. Weniger Fleisch zu essen heißt nicht vegan leben. Veganismus halte ich für undurchführbaren Unfug: Bestimmte Pflanzen können nur über Tierhaltung für den Menschen nutzbar gemacht und als Fleisch, Milch oder Eier verzehrt werden. Sogenannter Fleischersatz aus dem Labor mag für Geschäftemacher und Esoteriker interessant sein. Die Natur funktioniert jedoch anders. Um bis zu zwölf Milliarden Menschen zu ernähren sollten die Menschen keinen kurzlebigen Utopien nachlaufen. Sie sollten sich wieder dem Diktat der Natur unterwerfen.
Der Klimawandel erfordert zwei Reaktionen: Zum einen muss alles vermieden werden was die Erderwärmung weiter forciert. Wenn die Kipp-Punkte erst überschritten sind wird der Klimawandel unbeherrschbar. Dann erfolgen Veränderungen bei denen wir Menschen nicht mehr mitkommen. Diese Marken müssen wir um jeden Preis vermeiden.
Wir sollten uns aber vor der Illusion hüten wir könnten den Klimawandel noch gänzlich stoppen oder gar wieder zurückdrehen. Das wird nicht gelingen. Wir können ihn nur so weit verlangsamen dass wir uns den Veränderungen zeitnah anpassen können. Forschung, Verhalten, Wirtschaft, Konsum darauf ausrichten dass die Menschheit auch unter veränderten Klima- und Umweltbedingungen leben und überleben kann.
Oschdere mache....!
17.04.2025

Morgen ist Karfreitag. Schon immer ein etwas trister Tag. Da zu meiner Kinderzeit die Katholische Kirche auch das Gemeinde-Leben dominierte bestimmten die vom Pfarrer vorgegebenen Regularien weitgehend die privaten Abläufe in den einzelnen Familien. Am Gründonnerstag Abend verstummten die Kirchenglocken. Erst in der Osternacht am Samstag Abend ertönten sie wieder. Statt des Geläutes benutzten die Ministranten sogenannte Rätschen. Deren Knattern ersetzten die Glocken. Dieser Brauch war ein Ausdruck der Trauer über den Tod von Jesus am Kreuz. Erst in der Osternacht erwachte das Leben wieder
.Ein größerer Akt vor allem für manche Männer war das "Oschdere-Mache". Ein Gebot der Kirche besagte, dass ein Katholik mindestens einmal im Jahr zur Beichte und anschließend zur Heiligen Kommunion gehen musste. "...und zwar zur österlichen Zeit!" So stand es wörtlich in den Vorschriften. Wer sich nicht daran hielt beging eine schwere Sünde. Als Nachweis, dass man dieser Pflicht genügt hatte erhielt man an der Kommunionbank ein Heiligen-Bild.
Schon damals gab es im Dorf einige Männer (meist Großbauern) die mit dieser Vorschrift ihre Schwierigkeiten hatten. Zum einen hatten sie mit der Kirche eh nicht so viel am Hut. Sie hatten am Sonntag Morgen Wichtigeres zu tun als zur Kirche zu gehen. Zum andern waren viele mit der Person des Pfarrers nicht einverstanden. Pfarrer Maier mischte sich in der Regel in alles und jedes ein. Selbst in die privatesten Dinge seiner Schäfchen.
Das ließen sich einige Horbener nur ungern gefallen. Wie kamen sie dazu diesem frechen Kerl zu erzählen was sie im Laufe des Jahres so alles angestellt hatten? Doch sie mussten "Oschdere machen". Ihre Frauen ließen ihnen keine Ruhe. Die wollten nicht riskieren dass ihre Männer eine Todsünde begingen und die Strafe dafür über die ganze Familie hereinbrechen könnte. Die Horbener Frauen wussten zu allen Zeiten in wichtigen Dingen ihren Einfluss geltend zu machen: Um Ruhe zu haben mussten auch die Widerspenstigen wohl oder übel einmal im Jahr im Beichtstuhl und an der Kommunionbank erscheinen!
Doch es gab einen Ausweg: In Freiburg-Wiehre stand ein Kloster. Die frommen Brüder hatten stets gute Beziehungen zur Horbener Pfarrei. Dort konnten zu bestimmten Zeiten auch Externe die Beichte ablegen und die Absolution erlangen. Hier im "Kleschderli" erschienen in der Osterzeit dann auch die ganz hartgesottenen Horbener Bauern. Hier erhielten sie auch das Heiligenbild als Nachweis dafür dass sie ihrer frommen Pflicht genügt hatten.
Denn Pfarrer Maier kontrollierte, ob alle seine Schäflein dem kirchlichen Gebot nachgekommen waren! Das funktionierte in dem die Bildchen nach Ostern im Pfarrhaus wieder abgegeben werden mussten! Auch die Bildchen derjenigen die im "Kleschderli" in Freiburg gebeichtet hatten! Zur Horbener Kirchengemeinde St. Agatha Horben gehörten damals vielleicht 400 Beicht-Pflichtige. Waren dann zu einem bestimmten Termin nur 395 Bildchen im Pfarrhaus abgeliefert worden dann wurde Pfarrer Maier aktiv.
Pfarrer Meier wusste ganz genau wer nicht bei ihm gebeichtet hatte. Diese Säumigen mussten mit dem Besuch des Pfarrers rechnen. Dabei wurden sie barsch aufgefordert unverzüglich ihr Bild abzuliefern. Auch von der Kanzel wurde mehrfach dazu aufgefordert. Wenn dann trotz allen Drängens nicht alle Bildchen zurück kamen dann wurde das öffentlich erwähnt. Der Pfarrer nannte zwar direkt keine Namen. Doch das Dorf war so klein dass alle Gläubigen sofort wussten wer der Sünder war! Wer sich seine öffentliche Reputation erhalten wollte tat gut daran, sich zur österlichen Zeit irgendwo im Beichtstuhl einzufinden! In der damals nachrichtenarmen Zeit war das im Dorf ein Thema!
Diese Story fiel mir zuerst ein als ich über Ostern nachgedacht habe. Sie zeigt auch auf wie die soziale Kontrolle damals in kleinen Dörfern funktionierte! Heute mag das anders sein. Ob die Zeiten heute besser sind? Darüber kann man so oder so rum diskutieren!

Eine Großspende für die Horbener Kinder:
15.04.2025
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde auch über die Annahme einer Spende für die Neuanlage des Kinder-Spielplatzes in der Dorfmitte diskutiert. Über private Beziehungen war Bürgermeister Dr. Bröcker in Kontakt zu der Josef-Wund-Stiftung in Stuttgart gekommen. Über den Stifter und den Stiftungszweck lesen Sie hier:
JW Stiftung gGmbH – Josef Wund Stiftung gGmbH - Engagement für Bildung, Gesundheit und Kreativität
Aus den Erträgen dieser Stiftung wird der Gemeinde Horben ein Zuschuss über bis zu 10.000 € für die Neu-Anlage des Kinderspielplatzes angeboten. Mit dem Geld soll ein Wasserspiel auf dem Spielplatz errichtet werden. Der Gemeinderat hatte am Dienstag über die Annahme der 10.000 € - Spende zu entscheiden. Dabei ging es nicht darum wie das Wasserspiel aussehen soll, was es kostet oder wieviel Platz es einnimmt. Es ging einzig um die Frage ob wir das Geld annehmen oder nicht. Es wurde klar kommuniziert dass über die Umsetzung später zusammen mit Elternvertretern entschieden wird.
Für mich zunächst einmal eine sehr erfreuliche Sache: Eine Spende über so viel Geld für einen solchen Zweck bekommen wir nicht alle Tage. Zumal mit der Annahme allein noch keine Auflagen oder Verpflichtungen verbunden sind. Wenn wir uns bei der Umsetzung nicht einigen sollten dann können wir das Geld immer noch wieder zurückgeben.
Für mich völlig unerwartet meldeten sich jedoch wieder die bekannten "Bedenkenträger"-Fraktionen zu Wort. Ob nicht zu viel Wasser verbraucht wird? Ob da nicht zu viel Platz belegt wird? Alles und jedes wurde hinterfragt. Dass solche Fragen gestellt werden müssen bestreite ich nicht. Allerdings erst dann wenn es konkret wird. Doch darum ging es wie gesagt nicht. Es ging nur darum ob wir die Spende akzeptieren oder nicht. Eine Frage die sich für mich eigentlich gar nicht stellt. Daher war ich überrascht dass darüber so kritisch und nach meiner Wahrnehmung sehr respektlos diskutiert wurde.
Die Spende wird angenommen. Wie die Abstimmung ausging weiß ich nicht mehr genau. Mir ging das unnötige Gerede einmal mehr gegen den Strich. Irgendwann habe ich zugemacht. Doch die Spende wird angenommen. Wenn es an die Umsetzung geht wird darüber erneut diskutiert.
Das Bild oben ist ein Zufalls-Foto, das ich aus dem Netz heraus kopiert habe. Es soll keineswegs ein Vorschlag oder ein Muster sein. Hier auch noch einmal der Hinweis auf die Spenden-Aktion des Vereins Horben leben auf deren Webseite:

Die Meinung meiner Leser:
14.04.2025
Mehrere Leserinnen und Leser aus Horben meldeten sich vorgestern und gestern zu meinen Berichten über die letzte Gemeinderatssitzung zu Wort.. Ich freue mich immer wieder über das hohe Interesse das in unserem Dorf der Kommunalpolitik entgegengebracht wird. Die Sitzungen sind regelmäßig gut besucht. Die MitbürgerInnen denken mit und haben zu den Dingen eine Meinung. Das ist in größeren Gemeinden in dem Maße nicht so. Bei uns mit unseren nur 1200 Einwohnern können die einzelnen Menschen noch direkt einbezogen werden.
Zu meinen Ausführungen zu der angeregten Klimaschutzgruppe sind die Meinungen unterschiedlich: Der Auftritt der drei Herren aus dem Hexental wird als überflüssig angesehen. Vor allem der zweite Redner aus Bollschweil sei zu besserwisserisch aufgetreten. Dass wir alle mehr tun müssen steht für meine LeserInnen außer Frage. Ob es dazu einer zusätzlichen Aktionsgruppe bedarf wird zwiespältig gesehen. Man muss aufpassen dass unsere kleine Gemeinde mit Initiativen nicht überfrachtet wird. Es gibt bei uns bereits Gruppen die sich intensiv mit allen Facetten des Gemeindelebens befassen. Wie überall ist die Zahl der Aktiven begrenzt. Von daher sollte das Thema "Umwelt und Klima" zum Beispiel bei der Gruppe "Horben leben" angedockt und dort intensiver bearbeitet werden.
Interessant für mich sind die drei Reaktionen auf meine Aussagen zu unserem Verhältnis zur Stadt Freiburg. Daraus entnehme ich dass sich hier ein Meinungs-Wandel in der Bürgerschaft vollzieht: Eine Leserin schreibt, dass wir endlich unsere Scheuklappen in Richtung Freiburg ablegen sollten. Wer die reale Situation betrachtet seien wir doch längst mit Freiburg verbunden. Auch aus ihrer Sicht sei es höchste Zeit dass mal zumindest ergebnis-offen über die Vor- und Nachteile einer engeren Zusammenarbeit mit der Stadt diskutiert wird.
Ein Leser stellt die Frage wie lange sich Freiburg die Horbener "Rosinen-Pickerei" noch gefallen lässt? Wir Horbener nehmen so viele Einrichtungen der Stadt in Anspruch und wir hätten durch unsere stadtnahe Lage so viele Vorteile dass unser "Getue" mit den Hexentalgemeinden ihm unverständlich sei. Er ist sogar der Meinung, der neue Kindergarten und die Schule hätten nach Günterstal gebaut werden sollen. Wegen uns paar "Hanserl" soviel Geld zu investieren sei unwirtschaftlich. Die meisten Eltern fahren sowieso durch Günterstal zur Arbeit und die Buslinie fährt im engen Takt. Da spiele es doch kaum eine Rolle wo an der Straße und an der Buslinie diese Einrichtungen stehen. Und die Günterstäler Kinder und Eltern hätten auch etwas davon.
Zwei Lesende lehnen jegliche finanzielle Beteiligung der Gemeinde am Carsharing ab. Diese Einrichtung sei nur für wenige NutzerInnen interessant. Nur wer fußläufig vom Standort wohnt habe einen Vorteil. Also die Bewohner des Dorfes und des Heubuck. Für Leute aus Langackern, Bohrer und aus den Außenbereichen sei der Standort zu umständlich zu erreichen. Von daher sei eine Subventionierung durch die Gemeinde überhaupt nicht gerechtfertigt.
Eine Leserin meldet sich zum Thema Zustände im Kindergarten. Ich muss sagen dass mich der Inhalt dieser Mail einigermaßen schockiert hat:
Die Leserin frägt sich ob der Bau des Kindergartens und der Grundschule überhaupt Sinn machen. Die Probleme lägen nicht nur am Gebäude: Derzeit würden Eltern auch aus alt-eingesessenen Familien ihre Kinder in Sölden und Wittnau betreuen lassen. Die Zusammenarbeit der Kindergarten-Leitung mit dem Elternbeirat und den Eltern sei nicht gut. Die Kommunikation sei mangelhaft. Es fehlen Regelungen bei Krankheitsausfällen, es gebe keine verlässlichen Betreuungszeiten. Der KiGa-Träger und die Gemeinde müssten aus Sicht der Leserin unbedingt eingreifen.
Die Leserin fragt sich ob die jetzt auswärts betreuten Kinder nach der Eröffnung des Kindergartens im Herbst wohl wieder zurückkommen? Bei weiter schwindender Kinderzahl bräuchten wir keine neuen Gebäude.
Von solchen Problemen habe ich bisher noch nichts gehört. Das wundert mich etwas. Schließlich gibt es einen Arbeitskreis Kinderbetreuung in dem zwei Gemeinderätinnen mitarbeiten. Auch hier scheint die Kommunikation in den Gemeinderat zu stocken. Ich werde hier künftig genauer hinschauen. In dem Zusammenhang bitte ich betroffene Eltern um weitere Informationen. Ihre Namen werden in keinem Fall erwähnt. Ich brauche aber weitere fundierte Hinweise. Dann kann ich den Bürgermeister und die Verwaltung informieren und sie bitten dass sie sich kümmern.

Carsharing in Horben rechnet sich nicht - Soll die Gemeinde aussteigen?
13.04.2025
Seit knapp zwei Jahren steht in der Horbener Dorfmitte ein E-Mobil an einer Ladestation. Dieses Fahrzeug kann gemeinschaftlich genutzt werden. Die Gemeinde sichert ein entstehendes monatliches Defizit ab. Der Zuschuss der Gemeinde ist bei 400 € / Monat gedeckelt. Kostendeckend wäre ein Umsatz von 650 € im Monat.
Anfangs wurde der Standort gut angenommen. Da wurde der Mindestumsatz mehrfach erreicht ohne dass die Gemeinde zuzahlen musste. Im Laufe des Jahres 2024 wurde die Einrichtung deutlich seltener in Anspruch genommen. Hier die Abrechnungs-Tabelle von 2024:
Umsatzauswertung 2024 Gemeinde Horben
Monat Umsatz Ausgleich durch die Gemeinde
Januar 524,55 125,45
Februar 308,46 341,54
März 540,71 109,29
April 835,87 0,00
Mai 383,98 266,02
Juni 470,99 179,01
Juli 671,26 0,00
August 312,34 337,66
Sept. 359,45 290,55
Oktober 567,00 83,00
Nov. 363,37 286,63
Dez. 301,45 348,55
------------------------------------------------------
5639,44 2367,70
Daraus ergibt sich dass die Gemeinde das Carsharing zu 42% subventioniert. Die Nutzer tragen nur 58% zu den Kosten bei! Die Frage ist jetzt ob die Gemeinde den Vertrag mit dem Anbieter kündigen soll.
Aus meiner Sicht ist die Bereitstellung einer nicht kosten-deckenden Einrichtung nicht zu rechtfertigen wenn sie so wenig genutzt wird. Zwar sollen insgesamt 24 Personen das Carsharing mindestens einmal genutzt haben. Die Zahl regelmäßiger Nutzer ist jedoch deutlich geringer. Das Angebot ist nur für einen kleinen Personenkreis interessant. Ich bin daher dafür dass der Vertrag gekündigt wird. Der Anbieter ist ein privat-wirtschaftliches Unternehmen.
Die Diskussion im Rat zeigte einmal mehr dass man mehrheitlich noch nicht verinnerlicht hat dass wir uns Extravaganzen nicht länger leisten können. Mit den beschlossenen Baumaßnahmen kommen Belastungen auf uns zu deren Höhe noch gar nicht absehbar sind. Daher sind wir gut beraten das Geld nur dort einzusetzen wo es wirklich gebraucht wird. Auch Kleinvieh macht Mist, Kleinbeträge läppern sich!
Einzelne KollegInnen schlugen vor, die Gemeinde möge mehr Werbung für die Einrichtung machen! Ich frage ich mich seit wann die Gemeinde eine Werbeagentur für privat-wirtschaftliche Interessen ist? Die Betreiber wollen mit der Einrichtung Geld verdienen. Wenn die Anlage nicht kostendeckend zu betreiben ist dann ist das deren Sache. Dann müssen sie eben die Kosten erhöhen oder mehr Werbung machen. Es wird hohe Zeit dass einzelne GemeinderätInnen realisieren dass das Geld der Gemeinde kein Spielgeld für schöne Dinge ist. Carsharing ist zwar chic und modern. Ein echtes "Nice to Have!" Benötigt wird es jedoch mehrheitlich nicht.
Beschlossen wurde (mit meiner Gegenstimme) mit dem Anbieter zu verhandeln mit dem Ziel, die Garantie-Summe der Gemeinde auf 1000 €/ Jahr zu begrenzen. Der Anbieter hat bereits ein aus meiner Sicht völlig unpassendes, für Horben nicht nutzbares Alternativ-Angebot gemacht. Darüber muss auch aus Sicht der Mehrheit gar nicht weiter verhandelt werden.
Ich erinnere daran dass ich bereits vor der Einführung des Carsharing vor genau dem jetzt eingetretenen Szenario gewarnt hatte. Aber die Mehrheit zeigte sich bereits damals regelrecht euphorisch. Wie modern und umweltbewusst wir Horbener doch sind! Über Kosten reden wir wenn überhaupt nur am Rande. Geld hat man zu haben! Wer über Kosten redet wird als Spaßverderber angesehen. Sparappelle am Ratstisch gelten als extrem uncool !
Eine Haltung die uns noch böse auf die Füße fallen könnte!

Gemeinderatssitzung Horben:
10.04.2025
Am vergangenen Dienstag fand im Horbener Bürgersaal eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt. Die Sitzung war wieder gut besucht. Allerdings war zum wiederholten Male kein/e Vertreter/ Vertreterin der Badischen Zeitung anwesend. Offenbar ist die BZ dazu übergegangen, Informationen aus zweiter Hand zu verbreiten.
Aus meiner Sicht sieht Lokal-Journalismus anders aus. Die Leser einer Lokalzeitung wollen nicht nur mit gefilterten Berichten "informiert" werden. Sie wollen auch das erfahren was Bürgermeistern, Hauptamtsleitern etc. nicht so gut gefällt. Nicht wenige BZ-LeserInnen halten ihr BZ-Abo sicher nicht wegen der Kommentare des Chefredakteurs zur "großen" Politik. Sie wollen vor allem wissen was vor ihrer Haustür vor sich geht. Und das offen und unzensiert!
Zu Beginn der Sitzung konnte Bürgermeister Dr. Bröcker eine ganz besondere Ehrung durchführen: Die Mitbürgerin Natascha Wiesler ist seit 25 Jahren als unentgeltliche Blutspenderin aktiv. Dafür wurde sie mit einer Urkunde und mit der Ehrennadel des DRK ausgezeichnet. Dr. Bröcker hielt eine Laudatio und überreichte auch im Namen der Gemeinde Horben ein Wein-Präsent.
Diese Auszeichnung wurde in meiner Amtszeit als Gemeinderat erst zum zweiten Male an Horbener BürgerInnen verliehen: Vor mehreren Jahren wurde Roland Zimmermann in gleicher Weise ausgezeichnet. Es wäre schön, wenn sich solche Anlässe künftig häufen würden!
Unter Punkt 2 der Tagesordnung informierte Architekt Rupp über den Sachstand beim "Umbau und Erweiterung der Grundschule". Herr Rupp erklärte den vorgesehenen Ablauf. In den bevorstehenden großen Ferien soll mit ersten Arbeiten begonnen werden. Der Betrieb der Grundschule wird während der Bau-Maßnahmen Veränderungen in der Raumnutzung erfordern. Die neue Schule soll zum Schuljahr 2027 in Betrieb gehen können.
Zu Punkt drei waren drei Herren von der Bürger-Initiative Klimaschutz Hexental in die Sitzung gekommen. Aus ihrem Vortrag war zu entnehmen dass sich in den Gemeinden Au, Bollschweil, Merzhausen, Sölden und Wittnau Ortsgruppen zum Thema Klimaschutz gegründet hätten. Die Herren warben dafür dass sich auch in Horben eine solche Gruppe bildet und sich mit den Gruppen im Hexental vernetzt. Klimaschutz sei auch eine interkommunale Aufgabe.
Aus meiner Sicht ist das Thema Klimaschutz tatsächlich eine wichtige Aufgabe die auch in Horben forciert werden sollte. Doch ich musste feststellen dass es für eine Zusammenarbeit mit dem Hexental bei dem Thema kaum Bezugspunkte gibt. Wir in Horben sind bereits weiter als das was in der Sitzung als mögliche Gemeinsamkeiten dargestellt wurde:
Bereits im Jahr 2002 wurde ein "Horbener Energietag" als ganztägige Veranstaltung durchgeführt. Unsere öffentlichen Gebäude sind bereits mit Solar bestückt. Wir verfügen über eine sehr gute ÖPNV-Verbindung nach Freiburg. Rund um unser Dorf stehen mehr Windräder als den meisten unserer BürgerInnen lieb ist. Wir haben mehr naturbelassene Flächen und mehr Streuobst-Wiesen als die meisten unserer Nachbargemeinden im Tal.
Die in den Raum gestellte interkommunale Vernetzung mit den Hexental-Gemeinden ist für Horben aus meiner Sicht nicht relevant: Sollen wir über eine gemeinsame Wärme-Planung mit dem Hexental reden? Etwa über eine Fernwärme-Leitung ins Tal? Oder über eine ÖPNV-Verbindung nach Au? Was haben wir überhaupt mit dem Hexental bei diesem Thema noch zu bereden? Nachdem uns die Gemeinde Au aus eigennützigen Gründen ein Windrad direkt vor unsere Fenster stellen will? Ohne ihrerseits mit uns über unsere Betroffenheit überhaupt nur reden zu wollen? Purer Zynismus!
Aus meiner Sicht will man Horben jetzt nur dabei haben um bei der Beantragung von Fördermitteln höhere Bevölkerungszahlen vorweisen zu können. Einen direkten Nutzen für Horben sehe ich nicht! Dass die Herren für eine noch nicht existierende Ortsgruppe Horben bereits ein Logo geschaffen hatten finde ich reichlich anmaßend! Das hätten wir ggf. auch noch selbst geschafft! Ganz so dumm sind wir Horbener nun doch nicht!.
Wie gesagt: Auch Horben sollte den Klimaschutz ernst nehmen und wo immer möglich und sinnvoll mehr dafür tun! Doch auch beim Thema Klimaschutz sollten wir die engere Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg suchen: Von dort beziehen wir unseren ÖPNV. Die Stadt besitzt Grundstücke auf Horbener Gemarkung. Unser Verkehr fließt hauptsächlich von und nach Freiburg. Die Stadt stellt viele Arbeitsplätze für Horbener Bürger. In Freiburg sind Behörden und Gerichte angesiedelt.
Freiburg betreibt auf unserer Gemarkung die Schauinslandbahn, Teile des Stadtwaldes, das Regenwasser-Rückhaltebecken im Bohrertal. In Freiburg besuchen wir Sport- und Kulturstätten! Mit Freiburg diskutieren wir über eine Wasser-Ringleitung über Horben, St. Ulrich auf den Schauinsland. Eine Fernwärme-Leitung von Günterstal in den Ortsteil Bohrer wäre aus meiner Sicht perspektivisch durchaus denkbar.
Was haben wir außer dem SV Au-Wittnau und der VG Hexental mit den Hexental-Gemeinden zu tun? Aus meiner Sicht ist es höchste Zeit dass wir unsere interkommunalen Prioritäten verändern: Wir sollten endlich nüchtern und sachlich denken und uns dorthin orientieren wo auch wir Vorteile hätten! Unsere alternativlose Hinwendung allein zum Hexental halte ich längst für Anachronismus! Das habe ich in der Sitzung deutlich zum Ausdruck gebracht.
Der nächste Punkt zeigt dass auch die Administration in der VG Hexental erhebliche Defizite aufweist: Am Dienstag bekam der Gemeinderat den Jahres-Abschluss für den Bereich Wasserversorgung für das Jahr 2022 vorgelegt! Zur Erinnerung: Wir haben aktuell das Jahr 2025! Was soll ich aus den Zahlen von vor zwei Jahren entnehmen? Auf was soll man jetzt zwei Jahre später noch reagieren? Bereits zum Juli 2024 hätte von rechts wegen der Abschluss für 2023 vorliegen sollen? Und jetzt in 2025 diskutieren wir über 2022!!
Jedenfalls haben wir in 2022 kein Defizit zu beklagen! Der Bereich Wasserversorgung erwirtschaftete einen Überschuss in Höhe von 39.000 €. Der wurde den Rücklagen aus den Vorjahren zugeführt. Zum Ende 2022 betrugen die Gesamt-Rücklagen im Wasserbereich insgesamt 176.000 €. Darüber sollte auch mal diskutiert werden. Wenn in den Jahren 2023 und 2024 (der Wasserverbrauch Luisenhöhe sollte kostensenkend wirken!!) weitere Überschüsse hinzu kämen dann müssten wir über eine Senkung der Wassergebühren nachdenken!
Doch wie gesagt: Wir wissen es nicht! So wie es aktuell in der VG läuft erfahren wir die Zahlen für 2023 erst in einem Jahr und die für 2024 in 2027. Jeder private Gewerbebetrieb würde bei dem Tempo pleite machen!
So weit für heute! Morgen mehr zum Sitzungsverlauf!. Heute Abend um 18.30 findet in St. Ulrich eine Ortsteil-bezogene Einwohnerversammlung statt. Wenn es mir reicht werde ich hingehen und danach darüber hier berichten!