Projekt Merkerhof

Projekt Merkerhof: Plattform der Gedanken und Ideen!

03.08.2025


Oft werde ich gefragt was ich mit dieser Seite eigentlich vermitteln will? Sollen jetzt alle Menschen wieder einen Garten bestellen, Salat pflanzen und als Selbstversorger leben? Heißt Anpassung an den Klima-Wandel "Zurück in die Höhlen"? Was steht hinter meiner teilweise vehement vorgetragenen Wachstumskritik? Eine Ideologie oder eine politische Richtung? Will ich mit meinen Veröffentlichungen Geld verdienen?

Das alles trifft es nicht! Unter dieser Überschrift beschreibe ich meine ganz persönliche Gedanken- und Vorstellungswelt! Ich bin mittlerweile 75 Jahre alt und ich habe im Leben ziemlich viel erlebt. Nicht nur schöne und entspannte Zeiten. Doch jetzt habe ich mich frei geschwommen und könnte meine letzten Jahre in Ruhe verbringen.


Nach mir die Sintflut! So denken viele Ältere. Wir haben in einer Zeit gelebt wie selten eine Generation vor uns. Keinen direkten Krieg. In unserer aktiven Zeit ging es gefühlt stets aufwärts. Wir haben das Wirtschaftswunder erlebt. Wir hatten Freiheit, Möglichkeiten und Chancen. Wer gesund war und sich einigermaßen ran gehalten hat konnte sich einen in der Geschichte bis dahin nie gekannten Wohlstand erarbeiten. Auch wer sich nicht anstrengen wollte wird heute im sozialen Netz ziemlich weich aufgefangen. Kein gesunder Mensch muss heute verhungern! Auch wenn das durch Betroffene oft anders dargestellt wird!


Doch all das genügt mehrheitlich offenbar immer noch nicht! Wir wollen immer noch mehr! Obwohl die meisten von uns alles haben was zu einem guten Leben notwendig ist: Die Wirtschaft will mehr Umsatz machen, die Beschäftigten wollen höhere Einkommen, die Firmen höhere Gewinne, der Staat mehr Steuern, die Reichen höhere Renditen, die Bedürftigen mehr Unterstützung. Es ist nie genug! Alles schreit nach mehr Geld! Jeder schielt auf den anderen und wehe der hat etwas mehr! Einer schaukelt sich am anderen hoch! Ist ein Ziel erreicht wird sofort das nächste anvisiert!


Durch unsere Gier sind wir an einem Punkt angekommen von dem aus es jetzt nicht mehr weitergehen kann! Der Klimawandel, die Endlichkeit von Rohstoffen, die Belastungen der Umwelt mit Abfällen und Emissionen, Artenschwund, Unbewohnbarkeit ganzer Weltregionen, Kriege um Einfluss und Ressourcen, Kriminalität und moralische Verwahrlosung setzen unserem Treiben jetzt ein abruptes Ende! Der Krug ist neben dem Brunnen zerbrochen!


Wer sich noch einen Rest von Realitätssinn und gesundem Menschenverstand bewahrt hat muss erkennen dass das Ende des Holzweges erreicht ist! Auch wenn uns die Politik und deren Nutznießer eine goldene Zukunft versprechen und uns weis machen wollen, dass weiteres Wachstum notwendig und möglich ist.


Meine Erkenntnis ist eine andere: Wenn wir nicht umkehren und unsere Strukturen nicht dramatisch verändern bricht unser Kartenhaus zusammen! Es wird auch danach irgendwie weitergehen. Doch es wird Generationen brauchen um das Chaos und den Dreck, den wir hinterlassen wieder zu beseitigen! Zwar soll es noch ein Zeit-Fenster geben in dem wir die Chance hätten das Schlimmste abzuwenden! Wir müssten allerdings unverzüglich handeln!


Zum einen glaube ich nicht mehr an die rettende Chance! Dazu sind wir schon zu weit in der Sackgasse drin! Zum andern sehe ich nicht dass die Mehrheit der Menschheit willens und fähig wäre die dazu notwendigen Maßnahmen zu treffen und die erforderlichen gravierenden Veränderungen vorzunehmen. Der Weg zurück wird weh tun und Opfer erfordern! Das sind wir nicht mehr gewohnt und darum schaffen wir das auch nicht!


Das ist meine persönliche Sicht auf den Zustand der Welt. Auf dieser Grundlage sehe ich jeden Einzelnen gefordert seine ganz persönliche Strategie zur Anpassung zu entwickeln. Er muss Wege finden wie er sich den aus meiner Sicht unumgänglichen Umwälzungen auf dem politischen, ökonomischen, ökologischen sozialen Feld bestmöglich anpassen kann. Jeder nach seinen persönlichen, wirtschaftlichen und auch intellektuellen Voraussetzungen.


Für mich ist das Projekt Merkerhof eine Ressource mit der ich eine gewisse Stabilität auch für die Zukunft erlangen will. In diesem Projekt spielt die Selbst-Versorgung mit Lebensmitteln, Wohnraum, aber auch die Initiierung sozialer Einrichtungen und gemeinschaftlicher Aktivitäten tatsächlich eine zentrale Rolle. Das allein reicht mir jedoch nicht aus.


Die Überschrift Projekt Merkerhof ist lediglich der Arbeitstitel über meiner persönlichen Gedanken- und Ideenwelt. Mein Tun ist jedenfalls nicht allein auf dieses Projekt bezogen. Ich denke weiter über meinen Tellerrand hinaus! An diesen meinen Gedanken will ich meine Leserinnen und Leser gerne verstärkt teilhaben lassen. Davon demnächst auf dieser Seite mehr!

Arbeitsbeschaffung für gelangweilte Rentner?

30.07.2025


Zu meinen Beiträgen auf dieser Seite gehen viele unterschiedliche Rückmeldungen ein. Nicht nur positive. Vor allem dann wenn ich zum Thema Garten den Selbstversorger-Aspekt anspreche werden meine Aussagen meist ins Lächerliche gezogen. Ein Mitbürger aus Horben schreibt mir, meine Arbeit im Garten sei ein reines Arbeits-Beschaffungs-Programm für gelangweilte Rentner! Er habe wichtigeres zu tun als im Salatbeet Schnecken zu jagen! Seinen Bedarf an Lebensmitteln decke er bequem und billig im Supermarkt!

Interessant ist dass die Familie dieses etwa gleichaltrigen Mitbürgers über ein etwa 60 Ar großes Grundstück verfügt auf dem gut und gerne ein Garten angelegt werden könnte. Zu unserer Kinderzeit war dort auch ein Garten. Die Mutter des spottenden Dorfgenossen stand damals Tag für Tag in ihrem Garten und sie bezog bestimmt gut die Hälfte des Bedarfes ihrer vielköpfigen Familie von dieser Fläche. Heute wachsen dort Dornen, Brennnesseln und Hecken.


Das Bild zeigt das was ich gestern geerntet habe: Bohnen, Zucchini, Mangold, Gurken, Kartoffeln, Fallobst, Blattsalat, Eier und erste kleine Tomaten. Der Großteil der Bohnen wurde eingefroren. Mit dem Mangold und den Zucchinis wurden vier Kuchen belegt. Drei davon wurden portionsweise eingefroren, einer wurde sofort verspeist. Das Fallobst wurde zu Gelee verarbeitet. Dazu gab es Salat satt. Ich habe das Glück eine gute und engagierte Köchin als Frau zu haben die mit all dem was ich anschleppe auch etwas anfangen kann.


Ich gebe zu dass ich das alles nur machen kann weil ich tatsächlich Rentner bin und Zeit habe. Doch ich mache das weder aus Geldnot noch aus Langeweile. Ich mache das aus Interesse und weil ich einen tieferen Sinn darin sehe. Und ganz nebenbei entlastet das auch unsere Kasse. Den gesundheitlichen und spirituellen Mehrwert will ich hier gar nicht anführen.


Meinen Stundenlohn würde ich zwar ungern beziffern Das könnte wieder Häme hervorrufen. Doch die Zeit, die ich mit meinem Projekt verbringe ist nicht vergeudet. Würde ich was anderes machen dann würde das wohl Geld kosten. So wird vielleicht doch auch eine kaufmännische Rechnung draus.


Zu meiner Schulzeit hatten wir dort wo jetzt die Sportfläche ist einen Schulgarten. Die Arbeit darin zählte zum Unterricht. Wir lernten so die Grundlagen der Gartenarbeit. Geerntet haben allerdings ausschließlich die Lehrer. Die Mädchen gingen in die regelmäßig stattfindende Kochschule. Ich bin sicher dass die meisten Frauen meiner Generation noch mehr oder weniger gut kochen und einen Haushalt führen können. Wir Jungs wurden auch in praktischen Dingen angeleitet. Wir Männer in unserem Alter sind daher immerhin noch in der Lage einen Nagel in die Wand zu schlagen.


Das alles zählt heute nicht mehr. Wir leben in einer Dienstleistungs-Gesellschaft. Solange wir Geld haben können wir uns alles kaufen und uns von vorn bis hinten bedienen lassen. Wenn der Geldfluss eines Tages versiegt aus welchen Gründen auch immer beginnt das große Heulen und der Ruf nach dem Sozialstaat.


Wenn ich heute beim Einkaufen (auch wir müssen viele Dinge zusätzlich kaufen) Bäuerinnen von großen Höfen treffe die zum Beispiel Eier, Salat oder Gemüse im Einkaufswagen haben dann wird mir die heutige Kulturlosigkeit so richtig bewusst. Oder wenn ich das allgemeine Jammern über Altersarmut höre: Könnten Klein-Rentner nicht einen Garten bewirtschaften und damit ihre Kasse entlasten? Wäre das nicht sinnvoller als Pfand-Flaschen zu sammeln?


Ich bin jedenfalls kein gelangweilter Rentner der seine Zeit irgendwie totschlagen muss. Ich mache das aus Überzeugung und ich bin ganz sicher dass unsere Geld-Wirtschaft noch zu meinen Lebenszeiten zusammenbrechen wird. Dann wird mein hoch-näsiger Dorfgenosse vielleicht zur Sense greifen und die Brennnesseln auf seinem Grundstück mähen. Danach wird es noch Jahre dauern bis sein Garten wieder fruchtbar ist. Diese Zeit und das Wissen darum habe ich ihm dann voraus!

Mit den Augen stehlen...

26.07.2025


Auf unserer Fahrt ins Salzburger-Land halte ich immer auch Umschau nach Projekten die ich auch bei mir auf meinem  Grundstück umsetzen könnte. "Mit den Augen stehlen" nannte mein Großvater diese Methode. "Du kannst von allen und allem etwas lernen - und wenn es nur etwas ist was Du besser nicht machen solltest!"

Beim Rundgang durch unseren Aufenthaltsort Abtenau bin ich am Ortsrand auf das oben abgebildete Gelände entdeckt. Einen Schaugarten mit ähnlicher Ausrichtung zu dem was ich bei mir auf dem Merkerhof installieren möchte. Für mich war das hoch-interessant. Auf einer Schautafel war die Idee des "Bewahrens" gefährdeter Pflanzen und Systeme dargestellt.


Daraus konnte ich einiges lernen und vielfältige Ideen mitnehmen.

Was sind Agro-Forstsysteme?

18.07.2025


Die Badische Zeitung weist in der Ausgabe heute auf einen Vortrag in der Samstag-Uni hin. Das Thema passt zu meinem Projekt Lebenswelt Merkerhof. Ich werde den Vortrag morgen daher besuchen.


Hier der BZ-Bericht:


Bäume gehören in den Wald und Getreide auf den Acker – ist das wirklich so, oder bieten sogenannte Agroforstsysteme doch mehr für Mensch und Natur?


Dass Bäume und Sträucher die Biodiversität durch die Schaffung von Lebensräumen und Nahrungsquellen steigern und gleichzeitig die Wind- und Wassererosion reduzieren, ist vielen bekannt. Durch die Integration in landwirtschaftliche Nutzsysteme ergeben sich jedoch noch viele weitere Effekte.


Der Vortrag bietet einen Einstieg in die komplexe und faszinierende Welt der Agroforstsysteme und erläutert, wann und wie es Sinn machen kann, Bäume und Ackerkulturen zu kombinieren.


Wer spricht? Christopher Morhart, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Waldwachstum und Dendroökologie und u.a. Gründungsmitglied des "Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft".


Expertentipp: Biodiversität fördern – wie kann ich persönlich beitragen?


"Jeder gepflanzte Baum oder Strauch hilft, unsere Umwelt zu schützen und die Biodiversität zu fördern. Besonders in strukturarmen Agrarlandschaften kann man durch Agroforstsysteme nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels für die Landwirtschaft abmildern, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Jede/r von uns kann einen Unterschied machen – sei es durch die Mithilfe bei Pflanzaktionen oder durch die Unterstützung lokaler Agroforstprojekte."


Samstags-Uni: "Agroforstsysteme: Win-Win für Landwirtschaft und Umwelt", 19. Juli, 11.15 Uhr, HS 1010, Kollegiengebäude I, Platz der Universität 3; Eintritt frei


Themen aus dem Wildnis-Garten: Zukunfts-Bäume im Zeichen des Klima-Wandel:

17.07.2025


Das Thema Wasser ist nicht nur für das Leben im Alltag von existenzieller Bedeutung. Ohne Wasser gibt es in der ganzen Natur kein Leben. Bereits jetzt ist absehbar, dass in unseren Regionen bestimmte Pflanzen und Bäume den Klimawandel nicht überstehen werden. Ganze Wälder sind durch die Erd-Erwärmung und die damit einher gehende Wasser-Knappheit bedroht.


Für meinen Wildnis-Garten bin ich bemüht, Trockenheits-Resistente Bäume, Sträucher und Pflanzen zu entdecken und bei mir heimisch zu machen. Da ich mich noch nicht so lange mit dem Thema befasse bin ich noch unsicher. Die mir zugängliche und für mich verständliche Literatur ist da nicht sehr ergiebig. Die Ratschläge halten sich zu sehr im Allgemeinen. Meine Kontakte an meinen früheren Arbeitsplatz, dem Biologischen Institut der Universität Freiburg bringen mich nicht viel weiter. Ich habe den Eindruck dass sich die Wissenschaft hier selbst nicht sicher ist und sich daher nicht festlegen will.


Meine Überlegung ging schon früher zu Bäumen die in südlichen Regionen heimisch sind. Die müssten doch mit Trockenheit und Hitze bei uns zurechtkommen? In dem Zusammenhang dachte ich zum Beispiel an die Pinie. Diese Baumart ist doch im mediterranen Klima zuhause. Wenn es bei uns zunehmend heißer und trockener wird könnte das doch der ideale Klima-Baum für unsere Regionen sein?


Ich fragte meinen Nachbarn, Professor Dr. Georg Kenk nach seiner Einschätzung. Für den Forst-Wissenschaftler war diese Frage nicht neu. Ich war wohl nicht der Erste der diesen Gedanken hatte. Prof. Dr. Kenk bestätigte mir dass seit längerer Zeit Versuche mit der Pinie laufen. Im Main-Taunus-Kreis wurde ein ganzer Pinienwald angelegt der bereits Ergebnisse liefert.


Mein Nachbar zeigte sich in Bezug auf die Pinie nicht sehr zuversichtlich: Dieser Baum käme zwar mit Wasserknappheit und Hitze gut zurecht. Doch er sei nicht frosthart. In unseren Zonen müsse trotz Erderwärmung immer mal wieder mit sehr kalten Tagen mit Minusgraden gerechnet werden. Die Pinie würde bereits bei null Grad Schaden nehmen. Für uns hier auf 600 m Seehöhe käme diese Baumart jedenfalls aus seiner Sicht nicht in Frage.


Prof. Dr. Kenk scheint recht zu behalten. Der Pinienwald bei Hofheim im Taunus weist gravierende Schäden auf. Das Thema beschäftigt mich dennoch ungemein. Das Biologische Institut schickt mir jetzt eine Liste mit Baumarten, die für mich geeignet wären. Damit werde ich mich auseinandersetzen und wohl im Herbst einige junge Bäume von der Liste kaufen. Die meisten sind mir dem Namen nach bekannt: Felsenbirne, Eisbeere, Kornel-Kirsche.... Mal sehen ob das bei mir funktioniert.


Was mich ziemlich erstaunt ist die Tatsache, dass ich von dem grassierenden Eschen-Sterben in den letzten Jahren verschont geblieben bin. Auf meinem Grundstück stehen unzählige wild aufgegangene Eschen im vollen Saft. Die Mutter-Esche ist ein uralter Baum der schon zu meiner Kinderzeit  ein alter Baum war. Mich würde schon interessieren an was es liegt: Hat der Baum besondere Gene oder passen die Bedingungen auf meinem Grundstück so besonders gut?

Der Zugang zum Wildnis-Garten noch mit Tannen

Zu dem Thema passt die Zuschrift einer langjährigen Leserin aus Hamburg. Sie schreibt:


Hallo Hans-Peter Buttenmüller,
hiermit möchte ich etwas zum Erfahrungsaustausch mit den Lesern Ihres tollen Blog "LebensWelt Merkenhof" beitragen:


Hamburg ist eine der baumreichsten und grünsten Städte im Land. Doch leider sind die Bäume in Hamburgs Alleen Hitze-gestresst. Vor Jahren wurde in einer Hamburger Baumschule ein Test-Hain mit sogenannten Klimabäumen angepflanzt. Dort stehen Bäume aus anderen Regionen, die besser mit Hitze und Trockenheit klarkommen.


Manche Arten wie Eiche, Linde oder Ahorn kommen mit dem Klimawandel nicht gut zurecht. Es wandern auch neue Schädlinge ein: Pilze, Bakterien, Viren, Insekten. Die Hopfenbuche aus Asien kann Trockenheit ziemlich gut ab, und sie könnte die heimische Rotbuche ablösen. Auch der Amberbaum aus Nordamerika eignet sich gut, die Gleditschie kommt prima mit kleinen Wurzelräumen aus.


Es könnte für alle Waldbesitzer von Interesse sein, bei Nachpflanzungen auf Hitze-resistente Bäume zurück zugreifen. Bäume sind die einzige Klimaanlage für draußen, sie senken die Temperaturen immens.


Vielen Dank für die Nachricht! Vielleicht können Sie mir mehr über den Test-Hain berichten? Die Adresse der Baumschule? Das Projekt interessiert mich in hohem Maße!


Wasser als zentrales Thema:

16.07.2025


Gestern wurde diese Meldung verbreitet: Prognose für 2050: Droht der Südwesten auszutrocknen? (den ganzen ZEIT-Artikel  lesen sie hier: Wasserversorgung: Prognose für 2050: Droht der Südwesten auszutrocknen? | DIE ZEIT


Bereits vor zwei Jahren war das Wasser in unserer weitläufigen Gemeinde knapp. Zwar konnten die an die öffentliche Wasser-Versorgung angeschlossenen Anwesen durchgängig versorgt werden. Doch die Bauernhöfe in den Außenbereichen hatten mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Für die Zukunft ist eine Versorgungsleitung von Freiburg-Günterstal über Horben, St. Ulrich auf den Schauinsland angedacht. Wenn ich den Beitrag oben richtig lese könnte das Wasser auch in Freiburg knapp werden. Dann stünden wir in Horben, im Geiers-Nest und auf dem Berg erst recht auf dem Schlauch.


2050 ist in 25 Jahren. Da wird es Zeit, dass Hausbesitzer sich ernsthafte Gedanken machen wie sie ihr Anwesen in dem Punkt krisensicher machen können. Derzeit verbraucht jede Person im Schnitt täglich ca. 120 l Trinkwasser. Zum Trinken, Kochen, Duschen, Waschen, WC, Putzen etc.


In meinem Haus leben aktuell acht Personen. Das wären demnach 1.000 Liter pro Tag. Dazu betreibe ich einen großen Garten den ich ausschließlich mit gesammeltem Regenwasser gieße. Wenn das oben beschriebene Szenario eintritt muss ich mir rechtzeitig Maßnahmen überlegen, wie ich die Wasser-Versorgung meines Hauses sicherstellen kann.


Das kann nur bedeuten dass ich für das Brauchwasser eine vom vom Trinkwasser separate Leitung lege. Also zum Trinken, Kochen, Baden wie bisher den öffentlichen Wasserhahn. Zum Putzen, Waschen, WC etc. eine zweite Leitung. Dafür muss ich Regenwasser nutzbar machen. Das hört sich einfach an. Doch dazu bedarf es neben der Leitung einer ausreichend  großen Zisterne, einer Pumpanlage und es muss sichergestellt sein dass das Regenwasser notfalls über Monate keimfrei bleibt.


Hierbei könnte ich einen kleinen Vorteil haben: Ich verfüge über ein riesiges Dach! Mein Haus ist 33 Meter lang und mit einem Steil-Dach bedeckt. Die Dachfläche meines Hauses beträgt insgesamt um die 800 m². Das Grundstück ist groß genug um einen Speicher mit 100 m³ Volumen und mehr unterbringen zu können.  Auf dem Bild unten sehen Sie die Ostseite des Daches. Die Westseite ist identisch.

So wird es wohl laufen müssen. Ich muss dafür sorgen dass ich mit einem vollen Wasser-Tank aus dem Winter komme. Der Tank müsste so groß sein dass ich zur Not vier oder fünf heiße Monate ohne Regen überstehen kann. Dazu muss ich laufend bei den ebenfalls prognostizierten Gewittern mit Starkregen weiteres Regenwasser auffangen.


Bei dieser Dachfläche und bei unserem Verbrauch sollte die notwendige Menge zusammen kommen. Die Frage ist daher nicht woher ich das Regenwasser nehme. Das ist vor allem ein technisches Problem, dazu eine Frage des Speicher-Volumens  und natürlich auch eine Frage der Kosten. Doch bis es so weit ist werden sich die Wasser-Gebühren der öffentlichen Wasser-Versorgung verdoppelt haben. So könnte sich eine rechtzeitige Investition in eine solche Anlage in kurzer Zeit amortisieren.


Ließe sich mit meinem Dach vielleicht sogar noch Geld verdienen? Könnte ich soviel Regenwasser speichern dass ich auch noch Nachbarn mitversorgen kann? Regenwasser sammeln als Geschäftsmodell? Ich will da mal Realist bleiben! Es könnte ja auch sein dass ich dann meinen Wassertank sogar bewachen muss um Wasser-Diebstahl zu verhindern? Die Not des Klima-Wandels könnte Verhaltensweisen bewirken die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können!


Noch sind wir nicht so weit. Doch Sie sehen: Meine Gedanken sind bereits unterwegs! Wenn sich unter meinen Lesern ein Fachberater oder der Inhaber einer Fach-Firma befindet sollten wir uns bald mal unterhalten! Ich bitte um Kontaktaufnahme unter Mail oder Handy!

Danke für eure Vorschläge!

15.07.2025


Unmittelbar nach der Veröffentlichung meines gestrigen Berichtes rappelte es schon in meinem Postfach: Im Laufe des Tages gingen 34 Reaktionen zu dem Thema bei mir ein. Erfreulicherweise kamen diesmal ausnahmslos sachliche Zuschriften. Kann es sein dass sich doch mehr Leute als von mir vermutet ernsthaft mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen?


Offenbar war mein Erklärungsversuch hilfreich zum Verständnis meiner Ausrichtung. Dass diese Seite breiter aufgestellt ist als nur mit der Einrichtung eines Naturgartens wird in meiner Leserschaft jedenfalls positiv bewertet. Den Einsendern ist durchweg bewusst dass die Anpassung an die Klimawandel-Folgen ein Umdenken auf breiter Front erfordert. Dazu gehört der Umwelt- und Artenschutz. Dazu gehören aber auch die Themen Ressourcen-Schonung, Co²-Minderung, Wachstums-/ Konsumverzicht, in Verbindung mit gesellschaftlichen Fragen und viele Themen mehr.


In den Post`s wurden Verbesserungsvorschläge zu dieser Seite unterbreitet. Einige habe ich berücksichtigt. Andere finde ich nicht so passend. Jedenfalls will ich mich bei allen EinsenderInnen für ihre gut gemeinten Vorschläge bedanken. Alle haben sich Gedanken gemacht und alle zeigen ihr Interesse an meinen Themen.


Einen Vorschlag habe ich sofort umgesetzt: Der Seitentitel lautet jetzt nicht mehr Lebens"raum" Merkerhof. Eine Leserin ist der Meinung dass Lebens"Welt" Merkerhof aussagekräftiger wäre. Die bisherige Überschrift wäre zu "einspurig". Der neue Name würde das ganze Spektrum meines Themas in der ganzen Breite umfassen. Dieser Vorschlag überzeugte mich. Darum habe ich die Überschrift umgehend verändert. Auch das Bild habe ich auf Anregung einer anderen Leserin ausgewechselt.


Somit gehe ich davon aus dass ich jetzt weitermachen kann. Mit meinen Beiträgen will ich niemanden belehren. Jede/r sollte  selbst wissen was die Stunde geschlagen hat und von sich aus danach handeln. Wer klar denkt kann den Klimawandel inzwischen einfach nicht mehr ignorieren. Einfach "weiter so" zu wirtschaften ist aus meiner Sicht längst keine Option mehr.


Nach meiner Überzeugung muss jetzt ein Weg "Zurück zum richtigen Maß" gefunden werden. Viele unserer Standards sind aus meiner Sicht nicht mehr haltbar. Die meisten von uns kämen auch mit "weniger" noch gut hin. Die Schrumpfung unserer Wirtschaft muss kein "Zurück in die Höhlen" bedeuten. Auf viele Dinge könnten wir getrost verzichten und dennoch ein gutes sinnvolles Leben haben.


Darüber will ich auf dieser Seite schreiben. Ich freue mich auf weiterhin sachliche Diskussionen.

LebensWelt Merkerhof - Noch ein Erklärungs-Versuch!

14.07.2025


Das Projekt "Lebensraum Merkerhof" stößt einerseits bei vielen LeserInnen auf Interesse und Zustimmung. Die Zahl der Zugriffe auf diese Seite ist unerwartet hoch. Mit vielen Lesenden stehe ich inzwischen in regem Austausch.


Wie immer melden sich aber auch andere Stimmen. Für zu viele sind die Begriffe Naturschutz, Klimawandel, Artenschutz noch regelrechte Reizwörter. Oftmals habe ich das Gefühl dass viele Menschen einfach den Kopf in den Sand stecken und den Klimawandel einfach ignorieren. Wieder andere machen sich über meine Einlassungen lustig, sie empfinden mich und mein Tun als lächerlich. Ich hätte nie geglaubt wie kreativ man beim Erfinden von Schimpfwörtern sein kann!


Mit den hier dargestellten Inhalten beschäftige ich mich schon seit Jahren. Mein Schrank ist voll von Büchern und Schriften zu Umwelt- und Gesellschafts-Themen. In all den Jahren wurde mir zunehmend klar dass die Menschheit ihr Konsum-Verhalten verändern muss. Ich habe auch erkannt dass jeder Einzelne bei sich selbst anfangen muss.


Die Politik will die Gefahr ebenfalls erkannt haben. Minister fliegen von einer Klima-Konferenz zur nächsten. Sie formulieren immer ehrgeizigere Klimaziele und feiern sich frenetisch dafür. Wenn sie dann zuhause sind versprechen sie ihren Wählern mehr Wachstum und mehr Wohlstand. Wohl wissend dass wirtschaftliches Wachstum untrennbar mit höherem Verbrauch, mit mehr Emissionen, mehr Abfällen und mehr Verschmutzung verbunden ist.


Das gilt auch für die kommunale Ebene. Oft habe ich den Eindruck dass Bürgermeister und Gemeinderäte gar nicht wissen um was es bei dem Thema geht. Sie lassen teure Gutachten erstellen und beantragen Fördergelder und betreiben sinnlosen Aktionismus. Hauptsache das Projekt hat einen schönen Namen und lässt sich bei den WählerInnen gut verkaufen.


Weil die Politiker aller Ebenen unfähig zu wirksamen Maßnahmen sind sehe ich mich als Einzelner gefordert in meinem Bereich selbst aktiv zu werden. Da der Klimawandel nicht mehr zu stoppen ist sehe ich für mich die Aufgabe, mich und mein Umfeld an die Klimawandel-Folgen anzupassen. Das ist der Gedanke der hinter dem Projekt "Lebensraum Merkerhof" steht.


Der Name Merkerhof ist unser Hof-Name. Im Jahr 1414 wurde ein Jakob Merker als Eigentümer unserer Hofstelle erstmals urkundlich erwähnt. Über sechs Jahrhunderte bot dieser Hof seinen Bewohnern Obdach, Schutz und Auskommen. Seit 1980 stehe ich als Eigentümer in der Verantwortung. Wenn ich die 45 Jahre seither beschreiben soll dann fällt mir spontan die Hymne "Auferstanden aus Ruinen.." ein. Wenn diese 45 Jahre einen Sinn gehabt haben sollen dann muss ich mir um die Zukunft des Hofes und die der Menschheit Gedanken machen.


Mir ist klar, dass ich die Welt nicht alleine retten kann. Meine Hoffnung ist dass die Auswirkungen der sich zuspitzenden Krise die Mehrheit irgendwann zum Umdenken und zu Umkehren zwingen!  Noch ist es nicht so weit. Noch sind wir mit Hilfe der Technik in der Lage, Hitzewellen, Unwetter, Wassermangel, Waldbrände, Artenschwund...einigermaßen auszuhalten. Doch der Tag, an dem wir Menschen keine Wahl mehr haben wird unweigerlich kommen.


Die Macht der durch Menschen nicht beeinflussbarer .Entwicklungen wird uns zu dramatischen Veränderungen zwingen. Die dann alternativlose Umkehr wird hektisch, kopflos und chaotisch verlaufen. Nur wenige werden vorbereitet sein. Viel zu wenige machten sich vorher Gedanken über mögliche Alternativen. Die Mehrheit wird den Rückweg daher nicht schaffen. Wer nicht mitkommt wird schlicht und einfach unter Schmerzen und Qualen sterben!


Wie gesagt: Den Klimawandel zu stoppen ist längst nicht mehr möglich. Wenn wir uns jetzt auf den Weg machen können wir allenfalls etwas Zeit herausschinden. Diese Zeit müssen wir unbedingt nutzen um uns an die unabwendbaren Veränderungen anzupassen. Wenn diese Anpassung gelingt werden völlig andere Menschen in einer völlig veränderten Welt mit einer völlig andersartigen Natur zurecht kommen müssen! Wenn sie nicht gelingt dann war`s das mit der Gattung Mensch auf dieser Erde.


Diese Entwicklung wird unabsehbare Veränderungen in allen Bereichen hervorrufen. Daher beinhaltet mein Konzept auch die Aufgabe, intensiv über alle möglichen Zusammenhänge nachzudenken, Entwicklungen zu beobachten, Veränderungen zu erkennen, Lösungen zu suchen und selbst Wege zur Anpassung beschreiten.


Meine Strategie bezieht sich nicht nur auf das Projekt Naturgarten. Ich bemühe mich meine komplette Lebensweise in diese Strategie einzubinden. Um mich schnell auf Veränderungen einstellen zu können muss ich frei und unabhängig bleiben. Nicht auf einen bestimmten Arbeitgeber oder auf ein hohes Einkommen angewiesen sein. Sparsam wirtschaften, keine Schulden machen. Rücklagen bilden, nachhaltig investieren, Optionen eröffnen. Nicht von Banken, Arbeitgebern oder Kunden zu nicht nachhaltigen Entscheidungen gezwungen werden: Nur so bin ich frei und kann auf eintretende Veränderungen schnell und richtig  reagieren.


Auf der sozialen Ebene will ich mich mit einer hoffentlich wachsenden Zahl von Bekehrten und Umkehrenden verbinden um gemeinsam übergeordnete nachhaltige Strukturen zu entwickeln. Einer allein wird nicht überleben. Nur in der Solidarität der Menschen untereinander und mit der Natur kann die Rettung gelingen. Wenn ich zum gegebenen Zeitpunkt bereits tragfähige Lösungen parat habe und anbieten kann wird das sowohl für mich als auch über meinen persönlichen Wirkungskreis hinaus hilfreich sein.   


Sie sehen: Die Überschrift "Lebensraum Merkerhof" ist lediglich ein Arbeitstitel! Das Konzept geht weit über die Schaffung von Naturräumen hinaus. Mit meinen Beiträgen will ich zum Mitdenken und Mitmachen anregen! In der Diskussion finden sich oft neue Wege und es eröffnen sich neue Sichtweisen. Dazu lade ich alle selbst-denkenden LeserInnen und Leser herzlich ein!

Projekt Hühnerhof - Nur Hobby oder schon ein Stück Selbstversorgung?

13.07.2025


Auf dem Bild unten sehen Sie das Kernstück meiner Geflügelhaltung: Meinen fahrbaren Hühnerhof von Omlet und vier Hühner. Mein Bestand an Tieren war zuletzt auf zwei Tiere geschrumpft. Ich lasse meine Hühner wenn sie gesund bleiben so lange leben bis sie eines natürlichen Todes sterben.


Die zuletzt Verstorbenen waren nahezu 6 Jahre alt und bis zuletzt ohne erkennbare Alterserscheinungen. Beide legten auch noch regelmäßig. Zwar nicht mehr täglich. Doch drei Eier in der Woche brachte jede von ihnen immer noch zustande. Da ich nur natürliches Futter gebe eine respektable Leistung. Eines Morgens lagen sie dann ohne Vorwarnung tot im Stall.

Die beiden Grauen im Bild oben sind jetzt vier Jahre alt. Im Sommer bei genügend Tageslicht liefert jede zuverlässig täglich ein Ei ab. Die beiden Weißen sind noch jung. Ich habe sie erst vor vier Wochen am "Hühnerwagen" des Züchters Bienek aus Oberkirch erworben. Bienek fährt mit seinem Hühner-Mobil täglich wechselnde Touren. Dabei kommt er auch zwei Mal jährlich in den Raum Hexental. Hobby-Tierhalter wie ich können hier ihre Bestände ergänzen. Bieneks Haltepunkte sind am Rathaus in Sölden und am "Engel" in Wittnau-Biezighofen.


So ganz trifft die Bezeichnung Hobby-Tierhaltung auf mein Projekt nicht zu. Zu dem Konzept "Lebensraum" gehört auch eine teilweise Selbst-Versorgung mit Lebensmitteln. Auch wenn ich für meine Meinung oft belächelt werde: Der Tag wird kommen an dem auch die vermeintlich kleinen, heute unmodernen Dinge wieder geschätzt werden!


Noch können sich die meisten von uns sich Lebensmittel in allen Variationen in Hülle und Fülle überall und zu jeder Zeit für relativ wenig Geld leisten. Das muss nicht für immer so bleiben. Wenn sich die Zeiten ändern muss zumindest noch jemand da sein der weiß wie man Kleintiere hält, einen Garten betreibt und wie man die Produkte erzeugt, erntet, konserviert, kocht und verwertet. Dieses Wissen geht von Generation zu Generation zunehmend mehr verloren.


Insofern fußt mein Lebensraum-Konzept auf zwei Überlegungen: Einmal weil ich Freude und Interesse daran habe und zum Zweiten steht dicht daneben auch der ernsthafte Vorsorge-Gedanke.

Hotel-Anlage für Nützlinge:

01.07.2025


Die ebene Fläche an der Nordseite meines Hauses möchte ich als Waldgarten im Sinne der Permakultur entwickeln. Der Platz umfasst 350 m² und liegt oberhalb einer mit Linden, Eschen, Ahorn, Tannen, Haselnuss, Holunder und Brombeeren bewachsenen steil abfallenden Böschung. Der Bewuchs ist dort noch unregelmäßig. Zwischen den ungleich hohen Bäumen wuchert Wildkraut und Farn. Die Aufgabe ist die Vegetation so zu lenken dass sich daraus ein richtiger Mischwald entwickelt.

Der Waldrand als Übergang zur ebenen Fläche soll sich aus einer im Ansatz bereits bestehenden Hecke aus Brombeeren, Himbeeren, Haselnuss, Holunder und anderem Gehölz herausbilden. Diese Hecke ist schon weit fortgeschritten und bietet bereits jetzt Lebensraum, Schutz und Futter für Vögel, Insekten, Schmetterlinge und andere Nützlinge. Nach dem nächsten Erziehungs-Schnitt sollte die Hecke die gewünschte Form und Zusammensetzung erreicht haben.


Vor und unter der Hecke  haben sich inzwischen wilde Wald-Erdbeeren und verschiedene Wild-Gräser von selbst eingefunden. Dort herrscht bereits reges Boden-Leben. Doch auch hier muss Erwünschtes  gefördert oder Störendes zurückgeschnitten werden. Je nachdem was man dort haben will oder was der gewünschten Entwicklung entgegen steht.


Damit sich Nützlinge einfinden und sich ansiedeln benötigen sie passende Lebensräume. Die zu schaffen as ist gar nicht so einfach. Ich habe mir andere Gärten angeschaut. Da sah ich teure kunstvolle Insekten-Hotels und andere mehr oder weniger geschmackvolle Objekte. Mein Ansatz ist ein anderer: Ich will so weit als möglich naturnahe Nischen schaffen! Dazu will ich unbehandelte und unbearbeitete Natur-Materialien verwenden. Das mag optisch weniger perfekt aussehen. Doch das Konzept muss stimmen. Ich will Naturräume entwickeln und keinen Schlossgarten!


In dem Zusammenhang wurde mir ein handwerklich gefertigtes und künstlerisch gestaltetes Insektenhotel zum Preis von 1.200 € angeboten. Da wo es hinpasst sicherlich ein "Hingucker" Doch das ist nicht das was mir vorschwebt. Nützlinge legen wenig Wert auf Luxus und "schönes Wohnen". Sie wollen eine natürliche Umgebung im Wechsel von Licht, Schatten und Dunkelheit, mit Zugang zu Wasser und Nahrung und sie suchen Schutz vor Feinden, Hitze, Nässe und Kälte. Das kann je nach Art ein Stein sein oder auch ein vermodernder Baumstamm.


Auf dem Bild wird im Ansatz erkennbar wie ich mir das vorstelle: Dort steht ein zersplitterter Spaltklotz mit Rissen und Spalten. Daneben ein Stapel mit Totholz. Weiter zwei kleine Steinhaufen mit mittel-großen alten Bruchsteinen. Dazu zwei noch berindete größere Holzstücke auf denen Vogeltränken abgestellt sind. Zwei dieser Klötze sind abgedeckt mit alten Ziegeln unter denen sich ebenfalls Hohlräume befinden. So ist meine Vorstellung. Wenn diese Konstellation nicht angenommen wird kann sie ruck-zuck verändert werden. Permakultur besteht zu einem hohen Anteil aus Beobachten und Lernen.


Die verwendeten Materialien stammen teilweise noch vom Abriss unseres alten Hauses vor bald 40 Jahren. Meist sind sie bereits mit Nützlingen besiedelt. Mir ist auch wichtig dass die Umgestaltung möglichst wenig kostet. Materialien die bisher vermeintlich wertlos oder sogar störend irgendwo herum liegen sollen neuen Nutzen entfalten. Das ist meine Vorstellung von "Nachhaltigkeit"! Unnötig Neues zu kaufen verursacht Abfälle, kostet Zeit, Geld, Material und Energie und belastet damit die Umwelt!


Was in dem Konvolut noch fehlt ist eine Baumwurzel die ich zentral drapieren möchte Irgendwo werde ich etwas passendes finden. Jetzt hoffe ich dass sich Käfer, Insekten, Blindschleichen, Schnecken, Eidechsen, Igel, Eichhörnchen etc. einfinden und meine Angebote annehmen. In dem Bereich ist jetzt vorerst nichts mehr zu tun. Der nächste Schritt ist, die bereits seit einigen Jahren dort stehenden Obstbäume mit verschiedenen Sträuchern, Beeten und Kraut-Pflanzen zu kombinieren. Doch zum Umsetzen von Sträuchern und Stauden ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Alles zu seiner Zeit!

Essbarer Waldgarten statt Wildnis-Garten?

21.06.2025


Die Seite "Lebensraum Merkerhof" löst für mich ein überraschend positives Echo aus. Zu Beginn hatte ich Zweifel ob dieses Thema überhaupt jemanden interessiert. Doch inzwischen verzeichnet diese Seite  die höchste Anzahl an Zugriffen im Blog.


Viele LeserInnen beschäftigen sich ihrerseits mit dem Thema Naturgarten. Mit drei Leuten stehe ich inzwischen im engen Austausch. Sie betreiben selbst Projekte mit ähnlicher Zielsetzung. Allerdings auf weitaus kleinerer Fläche. Wer hat schon 30.000 m² zur Verfügung? Und wer hätte ggf. die Zeit um so etwas zu betreiben?


Ich habe mir die Gärten der drei Damen angesehen und dabei festgestellt, dass die nur teilweise zu meinem Konzept passen. Mir geht es darum die Natur machen zu lassen und nur peripher dort einzugreifen wo das Gleichgewicht gestört wird. Also dort wo etwas ausufert und andere Arten dominiert und unterdrückt. In allen drei Gärten wird weit mehr eingegriffen als aus meiner Sicht gut ist. Die drei Damen haben jeweils wunderschöne Anlagen geschaffen. Doch um Schönheit allein geht es mir gerade nicht.

Eine andere Dame hat mich hier auf dem Merkerhof besucht. Sie ist bereits seit Jahrzehnten mit ähnlichen Themen unterwegs. Sie betreibt im Elsass in den Vogesen ebenfalls einen Rest-Hof nach den Regeln der Permakultur. Sie findet meine Fläche geradezu ideal für den Aufbau eines Permakultur-Konzeptes. Der Begriff Permakultur ist mir nicht fremd. Vor 20 Jahren habe ich einen Vortrag von Sepp Holzer gehört und war eine Zeitlang voll überzeugt. Doch ich bin nie so richtig weiter gekommen. Anfang der nächsten Woche werde ich ins nahe Elsass fahren und mir das Projekt von Marie und Patrice genau anschauen. Vielleicht finden sich ja Überschneidungen?


Sehr interessant finde ich den Hinweis einer anderen Besucherin. Sie ist ebenfalls aktive Permakultur-Anhängerin. Sie würde meinen Gemüsegarten und die Rasenfläche mit den Obstbäumen (insgesamt um die 600 m²/ siehe Bild oben) zusammenlegen und einen "essbaren Waldgarten" anlegen. Das hörte sich zunächst etwas "spinnert" an. Doch sie erklärte mir das sehr überzeugend. Ich habe zuerst im Internet gegoogelt und mir danach ein Praxis-Handbuch "Waldgarten" gekauft. 40 Euro! Mit über 300 Seiten. Wie es der Zufall will: Am 05. Juli wird im Waldhaus in Freiburg ein Grund-Kurs zum Aufbau eines "Waldgartens nach Permakultur" angeboten. Diesen Kurs habe ich umgehend gebucht. Mal sehen was da zu meinem Konzept passt!


Sie sehen: Das Thema beschäftigt mich und nimmt immer mehr Raum bei mir ein. Ich freue mich darüber dass sich so viele Leserinnen ebenfalls mit dem Thema beschäftigen und sich Gedanken dazu machen. Das Thema Umwelt und Natur scheint doch mehr Menschen am Herzen zu liegen als ich gedacht habe. Jedenfalls werde ich dranbleiben!

 LebensWelt Merkerhof jetzt mit eigener Seite!!

15.06.2025

Meine Berichte über den "Lebensraum Merkerhof" riefen unterschiedliche Reaktionen hervor. Darunter sehr viele positive Rückmeldungen. Die meisten Leute finden es gut was ich wie mache. Dazu Hinweise und viele Fragen. Doch einige sehen Anlass zu Spott, Häme und dummer Anmache. Nicht dass mich das heute noch juckt. Ich weiß dass ich im Leben zumindest nicht alles falsch gemacht habe. Gemessen an den Start-Bedingungen hat sich bei uns auf dem Merkerhof vieles gut entwickelt. Daher kann ich mit solchen Dingen inzwischen umgehen.


Auf einen Aspekt möchte ich dennoch eingehen: Der Begriff "Lebensraum Merkerhof" wird von mehreren Lesenden als "zu hoch gegriffen" und sogar als "angeberisch" bezeichnet. Eine Dame schreibt man könnte gar meinen der Merkerhof sei jetzt das "Paradies auf Erden". Das ist er sicher nicht. Auch nicht zu 100% für mich. Auf meiner Liste stehen noch viele Dinge die verbessert und getan werden sollten. Ist etwas erledigt kommt immer was neues hinzu!


Mit dem Begriff meine ich zuerst "Lebensraum für Menschen". In unserem Haus leben aktuell acht Personen. Wir kommen gut miteinander klar. Das ist mir wichtig. Nach außen hin bin ich durchaus konfliktfähig. Doch hinter meiner Haustür will ich Ruhe, Frieden und ein Mindestmaß an Ordnung haben. Dazu muss auch ich als Eigentümer und Vermieter meinen Beitrag leisten.


Aus dem Merkerhof kommen auch positive Impulse für das Gemeinde-Leben: Zwei Nachkommen aus alt-eingesessenen Horbener Familien leben hier. Sie sind an ihren Heimatort zurückgekehrt und bringen sich wieder ein. Ein junger Mitbewohner ist jetzt aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr. Ein junges Ehe-Paar sind aktive Mitglieder im Musikverein. Meine Frau ist aktive Sängerin im Kirchenchor. Ich selbst  bin seit 1999 Mitglied im Gemeinderat und seit Vereinsgründung vor 60 Jahren aktiver Spieler im Schachclub Horben. Vom Merkerhof geht Gemeinsinn und soziales Engagement aus. Auch das ist mir ein wichtiges Anliegen!


Über die Bereitstellung von Wohnraum hinaus sehe ich bei einem 600 Jahre bestehenden Bauernhof noch weitergehende soziale Aufgaben. Wenn ich über das was mir über unsere Hofgeschichte bekannt ist nachdenke dann hat dieser Hof zu allen Zeiten für viele Generationen Heimat und Versorgung bedeutet. Hier wurde gelebt und gearbeitet, Krisen wurden bewältigt und hier haben sich Tragödien abgespielt. Die gute Situation heute ist vielleicht auch nur eine Moment-Aufnahme. Es können auch wieder andere Zeiten kommen. Dessen bin ich mir bewusst und darauf will ich die Institution Merkerhof nach bestem Wissen ausrichten.


Seit die wirtschaftliche und substanzielle Sanierung abgeschlossen ist suche ich für den Merkerhof nach einer sinnvollen nachhaltigen Nutzung über das reine Wohnen hinaus. Nach Lage der Dinge bietet landwirtschaftliche Produktion in unserer Topografie bei den durchschnittlichen Horbener Hof-Größen keine Existenz-Grundlage mehr. Wachsen oder weichen heißt die Devise. Einige wenige sind gewachsen. Die Mehrzahl ist bereits gewichen. Denen die noch kämpfen wünsche ich ehrlichen Herzens dass sie für sich und ihre Familien einen guten gangbaren Weg finden!


Für mich kam von vornherein nur ein nachhaltiges Konzept in Frage. Tourismus, Gastronomie, Freizeit-Einrichtungen, Christbaum-Plantagen etc. sehe ich nicht als für mich passende Optionen. Mir geht es nicht um kurzfristigen Ertrag. Vieles mag heute ein gutes Einkommen bringen. Doch was ist morgen? Am Vorabend vielfältiger wirtschaftlicher und ökologischer Krisen sind solche Konzepte nach meiner Meinung nicht zukunftsfähig. Wenn gespart werden muss: Wer fährt dann in die Ferien? Wer hält sich dann noch ein Reitpferd? Wer kauft dann noch in teuren Hofläden? Wer kauft noch einen Christbaum?


Mein Blick richtet sich stets auf die Fundamente. Auf Dinge die auch in Notzeiten unverzichtbar sind. Wohnen, Essen, Gesundheit und ein paar andere Grundgüter müssen mindestens zur Verfügung stehen. Dazu zähle ich zuallererst eine intakte Umwelt. Hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf in allen Bereichen. Für alle politischen Instanzen und für jeden einzelnen Menschen. Die ökologische Krise bedroht die Menschheit in zunehmendem Maße.


Hier sehe ich die Lösung für mein persönliches Anliegen: Meine Rest-Flächen sollen sich zu Inseln des Natur-, Klima- und Artenschutzes entwickeln! Eine nachhaltige Zukunft für den Merkerhof als Institution kann im Erhalt und im Aufbau ökologischer Ressourcen liegen! Lebensräume zu schaffen für Flora und Fauna. Allem was lebt und blüht das Überleben und die Regeneration ermöglichen um Ressourcen für ökologische Sanierungen und Renaturierungen zu schaffen und bereitzustellen.


Zu all dem gehört die passende Denkweise und die Bereitschaft sich Wissen um die natürlichen Zusammenhänge anzueignen. Ein solches Konzept könnte auch als Lernort zur Bewahrung von altem Wissen dienen. Darum halte ich Kleintiere, darum betreibe ich einen Gemüsegarten, darum stehen bei mir Obstbäume, Sträucher und Hecken. Wenn erst wieder mehr Menschen auf Selbstversorgung angewiesen sein werden muss es Menschen geben die noch wissen wie man was macht: Tiere halten, Gemüse anbauen, selbst kochen, Dinge selbst herstellen, selbst reparieren. An einem solchen Ort könnten Menschen ihre verschiedenen Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Ressourcen anwenden und anderen beibringen.


Das ist es was ich mit dem Begriff "Lebensraum Merkerhof" ausdrücken will. Mir geht es nicht um schnelles Geld. Mir geht es um den höheren Sinn für eine Institution für die ich die Verantwortung trage. Dieser Verantwortung möchte ich nach Kräften gerecht werden. Ich selbst werde mit meinem Projekt nicht mehr weit kommen. In der Familie fehlt bisher das Interesse. Doch ich werde Verfügungen treffen um den von mir begonnenen Weg für die Zukunft auf Dauer sicherzustellen.


Wenn es jetzt Leute gibt die über die Begriffe "Lebensraum", Wildnisgarten" oder "Waldgarten" spotten dann sollen sie das tun. Man kann alles anders sehen oder anderer Meinung sein. Das akzeptiere ich voll und ganz. Es liegt mir fern andere zu belehren oder zu überreden. Ich kann auch falsch liegen. Doch als "grenz-debilen grünen Spinner" wie es jüngst ein Horbener Landwirt öffentlich auszudrücken beliebte sehe ich mich nicht.


Um die Ernsthaftigkeit meines Projektes zu verdeutlichen habe ich dieser Seite die Überschrift "Lebensraum Merkerhof" gegeben. Rechtfertigen muss ich mich zwar nicht. Doch vielleicht finde ich so Kontakt zu Menschen die ebenfalls auf diesem Weg unterwegs sind?  Austausch und Vernetzung wären der Sache ganz bestimmt förderlich. Möglicherweise kann ich auch Menschen dazu veranlassen über bestimmte Zusammenhänge ernsthaft nachzudenken? Allein dadurch wäre schon viel gewonnen!


Unten sehen Sie noch ein paar Fotos:

Links meinen Hühnerhof mit aktuell zwei Hühnern. Zwei andere sind zuletzt im Alter von fast sechs Jahren an Altersschwäche verstorben. Am Montag, den 23. Juni um 12.05 kommt der "Hühnerwagen" nach Biezighofen zum "Engel". Dann kaufe ich wieder zwei Junghennen hinzu.


In der Mitte eine nach Permakultur-Konzept vertikal bepflanzte Fläche: Als Bodendecker wilde Wald-Erdbeeren, dazwischen als Krautschicht Topinambur und darüber eine Haselnuss-Hecke,  später behangen mit wilden Bohnen. Im Hintergrund sollen Brennnesseln wachsen. Das Beet habe ich vorerst zur Probe in der Kombination so angelegt.


Rechts unser Gemüsegarten aus dem wir uns zum Teil selbst versorgen und in dem wir auch Dinge ausprobieren. Auch wenn es lächerlich klingt: Mit zwei Spiegeleiern, zwei Kartoffeln, einem Löffel Kohlrabi und etwas Kopfsalat werde sogar ich satt! Zum Nachtisch pflücken wir gerade Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren. Das alles weitgehend kostenlos! Was daran "grenz-debil" sein soll erschließt sich mir nicht!


LebensWelt Merkerhof - Impressionen

05.06.2025


Seit der Mitteilung, dass ich mein Anwesen Merkerhof in Horben zum Wildnis-Garten entwickeln will kann ich mich vor Anfragen kaum noch retten. Die meisten Interessenten wollen wissen was genau das ist und wie es in einem Wildnis-Garten aussieht. Einige sehen darin ein Geschäfts-Modell mit dem ich Geld verdienen will. Andere wollen auf dem Grundstück ein Tiny-Haus aufstellen. Wieder andere fragen an ob sie ihre Ziegen und Schafe bei mir weiden lassen dürfen.


Die meisten interessiert jedoch nur wie es hier aussieht. Um einen Eindruck zu vermitteln stelle ich heute ein paar Bilder ein. Das Bild ganz oben wurde im Jahre 1905 aufgenommen. Darauf sind meine Ur-Großeltern Leopold und Maria Buttenmüller mit den Kindern Johann, Josef, Lina, Berta, Rosa, Leopold und Agathe zu sehen. So sah unser Hof nahezu unverändert aus als ich ihn im Jahr 1980 übernommen und 1988 abgerissen und an gleicher Stelle neu gebaut habe.


Dieses Bild ist mir nahezu heilig! Wer nicht weiß wo er herkommt kann auch nicht wissen wo er hin soll! Das ist eine alte Weisheit die ich verinnerlicht habe!