Zwei passende Veranstaltungen

29.05.2025


In der Badischen Zeitung von gestern habe ich Hinweise auf zwei Veranstaltungen gefunden die zu meinem Projekt "Wildnisgarten Merkerhof" genau passen: Zu beiden Veranstaltungen habe ich mich angemeldet. Wenn jemand mitfahren will bitte melden unter Tel. 0162 416 92 53.


Alles was da kreucht und fleucht – Spinnen und Insekten am Schönberg



Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Lebewesen man auf dem kleinsten Spaziergang entdecken kann. Die Biologin Dr. Claudia Gack begleitet uns durch blühende Wiesen bis zum Waldrand.


Dabei schauen wir uns alle zu findenden Tiere an – von der Schnecke über den Käfer bis zur Biene. Dr. Gack erklärt uns Wissenswertes über das Aussehen und das Leben von Spinnen und Insekten.


Termindetails


Startdatum:

31. Mai 2025


Uhrzeit:

14:00 Uhr

Ort:

Treffpunkt: Parkplatz Berghauser Kapelle


Veranstalter:

BUND Bezirksgruppe Schönberg


Anmeldung: ursula.preuss@bund.net


Max. Teilnehmer:innenzahl 15 Personen

Bildervortrag Wunderwelt Totholz von Farina Graßmann


Die BUND-Gruppe Staufen-Sulzburg lädt zum Bildervortrag Wunderwelt Totholz von Farina Graßmann ein, die mit ihren faszinierenden Fotos den einzigartigen und oft unterschätzten Lebensraum Totholz vorstellt.


Hirschkäfer, Feuersalamander und Waldkäuze lassen sich hier genauso nieder wie Pilze und Moose. In Zeiten des Klimawandels ist Totholz ein wertvoller Speicher von Wasser und Kohlenstoff


.In ihrem bebilderten Vortrag geht Farina Graßmann den Fragen nach, wieviel Totholz ein Wald braucht und warum uns der Borkenkäfer dabei hilft, aber auch was wir für mehr Totholz im Wald und im Garten tun können.


Farina Graßmann arbeitet als Naturfotografin, Autorin und Referentin für Naturschutzthemen. Sie ist Autorin unter anderem des Buches »Wunderwelt Totholz«, das im Jahr 2020 beim pala-verlag erschienen ist.


Die BUND-Gruppe Staufen-Sulzburg freut sich, dass es gelungen ist, sie auch in diesem Jahr wieder für einen spannenden Vortrag zu gewinnen


.
Der Vortrag findet am 31.05.2025 um 19:30 Uhr im Bürgersaal Wettelbrunn, Weinstraße 11 in Staufen-Wettelbrunn statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind herzlich willkommen.


Auf den Bildern ganz unten sehen sie Impressionen mit den ersten Anfängen zur Anlage eines Wildnis-Gartens im Haus-Umfeld des Merkerhofes

Wildnisgarten Merkerhof im Blog jetzt mit eigener Seite:

27.05.2025


An anderer Stelle berichte ich dass ich meinem Anwesen Merkerhof in Horben einen erweiterten Sinn geben will. Das Bild links zeigt den Hof im Jahr 1905. Weitgehend unverändert habe ich das Anwesen im Jahr 1980 übernommen. Auf dem Bild rechts ist das 1990 neu errichtete Gebäude in seinem heutigen Zustand zu sehen. 


Heute dient der vor 600 Jahren erstmals erwähnte Bauernhof vorwiegend als Wohnhaus. Die Landwirtschaft ist eingestellt. Zum Hof gehören heute noch 30.000 m² Grundstück als Wiese, Wald und Unland. Die Wiese wird von einem Landwirt extensiv bewirtschaftet. Das Haus-Umfeld wird als Gemüse- und Ziergarten bearbeitet. Nicht befahrbare Flächen liegen überwiegend brach.

Dieser Zustand ist für mich unbefriedigend. Ein Bauernhof der über sechs Jahrhunderte hinweg viele Menschen ernährt und versorgt hat sollte immer noch einen weiteren Sinn haben als rein nur für Wohnen, Schlafen und Freizeit. Wenn ich mir vorstelle unter welchen Mühen die Flächen gerodet und urbar gemacht wurden dann wäre es aus meiner Sicht nicht richtig heute einfach alles wieder unkontrolliert zuwachsen zu lassen.

Mir ist klar dass unter den heutigen Bedingungen auf unserem Hof keine Erwerbslandwirtschaft im herkömmlichen Sinne mehr möglich sein wird. Das ist ökonomisch absolut nicht darstellbar. Von den einst 24 Vollerwerbs-Höfen in unserem Dorf existieren nur noch vier. Einige Familien bewirtschaften ihre Höfe noch im Nebenerwerb. In den meisten Fällen wird dort bereits der nächste Generationswechsel weitere Veränderungen bewirken. Das Höfe-Sterben wird auch in Horben weitergehen. Einige Bauern haben so wie ich damals die Landwirtschaft inzwischen ganz aufgegeben.


Ich betreibe zwar einen Hausgarten mit Gemüse, Beeren und Obst. Dazu halte ich noch vier Hühner. Ich würde gerne auch wieder wie früher zwei Ziegen und ein paar Kaninchen halten. Doch mit zunehmendem Alter fällt mir das Schlachten immer schwerer. Ich esse zwar in Maßen Fleisch. Aber schlachten kann ich schon lange nicht mehr. Meine Hühner werden alt lange über ihre normale Zeit hinaus. Sie bleiben bei mir bis sie tot von der Stange fallen.


Mir ist bewusst dass das inkonsequent ist. Doch wer ist immer in allem nur vernünftig und konsequent? Der Gemüsegarten ist mein Hobby! Der Ziergarten gehört zur Bewirtschaftung eines Mehr-Familien-Hauses dazu. Blumen, Kräuter und Sträucher sind die Hobbys meiner Frau. Sie hat den sprichwörtlichen grünen Daumen!

Eigentlich müsste ich mir nicht mehr so viele Gedanken machen. Das Kern-Anwesen Merkerhof ist in Schuss. Die Substanz ist gut, die Schulden sind alle getilgt und ich verfüge über die notwendigen Rücklagen. Von daher könnte ich durchaus zufrieden sein. Doch dass die Flächen teilweise nicht sinnvoll genutzt werden stellt in meinen Augen eine Lücke in meinem Leben dar. So ist die Sache noch nicht rund! Diese Lücke würde ich gerne noch schließen. Ich sehe mich daher gefordert ein ökologisch nachhaltiges Gesamt Konzept zu entwickeln und umzusetzen.


Dabei geht es mir nicht darum Mehr-Einnahmen zu erzielen. Kurzlebige Eintagsfliegen interessieren mich nicht. Darum sind etwa Reitpferde-Haltung oder schrille Tourismus-Aktivitäten keine Option. Wer hier mitliest weiß dass mir Klimawandel und Artenschwund große Sorgen bereiten. Dem etwas entgegen zu setzen: Darin könnte der von mir gesuchte übergeordnete Sinn liegen!.


Mit dem Konzept "Wildnis-Garten" soll Lebensraum entstehen für Tier- und Pflanzen-Arten die sonst in Feld und Flur nicht mehr geduldet werden. Nach meiner Meinung gibt es kein Unkraut und kein Ungeziefer. Alles was wächst und lebt hat im Gesamtgefüge der Natur seine Aufgabe und daher eine Daseinsberechtigung. Die Art und Weise in der wir Menschen  uns "die Erde untertan" machen ist ein Irrweg der uns bei einem "Weiter so" in den Abgrund führen wird. Auch die chemische Industrie und die "moderne" Landwirtschaft werden eines Tages feststellen dass man "Geld nicht essen" kann.


Seit Monaten befasse ich mich mit der Idee. Ich besuche einschlägige Messen, Vorträge, Lehrveranstaltungen und ich lese was mir dazu im Netz und in Publikationen unter die Augen kommt. Je mehr ich in die Materie einsteige um so mehr bin ich von der Sinnhaftigkeit überzeugt. Mir ist klar dass ich mit 30.000 m² Wildnis-Garten ganz sicher die Welt nicht rette. Aber eine ganz kleine Insel als Bollwerk gegen das Artensterben und für die Anpassung an den Klimawandel könnte hier entstehen.


Der Aufwand wäre relativ gering. Vieles was dazu gehört hat sich in der Ruhe der Jahrzehnte von selbst eingefunden. Anderes könnte noch eingefügt werden. Die Natur machen lassen und mit minimalem Aufwand nur dort eingreifen wo es zum richtigen Verhältnis notwendig und sinnvoll ist! Das wird der Anfang sein. Daran könnten in fernerer Zukunft weitere Projekte angedockt werden. Neben Wohnraum wäre in den bestehenden Gebäuden und Flächen Platz für dazu passendes  Kleingewerbe, Selbstversorgung mit Lebensmitteln, Bildung und Betreuung und für andere nachhaltige und soziale  Aktivitäten.


Vieles an meinen Gedanken ist Zukunftsmusik aus der Richtung in die es gehen kann. Wie weit ich persönlich auf diesem Weg noch komme wird sich zeigen. Als erster Schritt beschäftige ich mich jetzt mit der Schaffung von Nischen für den Natur- und Artenschutz. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Wer erst gar nicht losgeht wird auch nie irgendwo ankommen.


Über den "Wildgarten Merkerhof" und damit verwandte Themen werde ich künftig in unregelmäßigen Abständen auf dieser Blog-Seite schreiben. Gerne käme ich mit Menschen in Kontakt die mit ähnlichen Projekten bereits unterwegs oder damit befasst sind. Oder zumindest in diese Richtung denken. Der fruchtbare Austausch mit anderen "Nachhaltigkeits-Denkern" wäre mir bei diesem Projekt sehr willkommen!

Zum mähfreien Mai 2025

04.05.2025


Derzeit läuft die Aktion "mähfreier Mai 2025". Gartenbesitzer sollen ihren Rasen den ganzen Monat lang nicht mähen. Dafür gibt es zahlreiche gute Gründe. Vor allem hat das viele Vorteile für den Artenschutz. Insekten finden so die notwendigen Lebensräume in denen sie überleben können. "Der Artenschwund ist die große Schwester der Klimakrise!"": So drücken es mehrere führende Biologen aus.

Für mich ist es keine Frage bei der Aktion mitzumachen. Ich mähe schmale Wege nur dorthin wo wir unbedingt gehen müssen. Das mache ich eigentlich immer schon so. Wenn ich auf meinem großen Grundstück englischen Rasen haben wollte müsste ich einen eigenen Gärtner einstellen. Das würde nicht zu mir und zu meinem Anwesen passen. Geschweige denn zu meinem Geldbeutel!


Ich bin Stück für Stück dabei Teile meines 30.000 m² großen Grundstückes in einen "Wildnis-Garten" zu verwandeln. Der Gedanke dahinter ist dass unser Bauernhof 600 Jahre lang Generationen von Bauernfamilien versorgt hat. Ein solches Anwesen sollte auch in der heutigen Zeit noch mehr sein als nur ein Ort zum Wohnen und Schlafen. Deshalb hat neben der teilweisen Selbstversorgung mit Lebensmitteln das Interesse des Natur- und Artenschutzes bei mir hohe Priorität. Ordnend und selektierend eingreifen und ansonsten wachsen lassen.